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Donnerstag, 17. April 2008, 2:00 Uhr

Kurznachrichten im April

Meldungen vom 1. bis zum 15. April 2008

Info Archiv Norderstedt | Dienstag, 15. April, 11:20 Uhr

Erst klettern die MitarbeiterInnen...

...dann die Gewinne. So, oder so ähnlich, könnte das Credo des im Bau befindlichen Hochseil-Klettergartens in Kaltenkirchen lauten . Die Eckpunkte: 20 000 qm groß, 2200 Meter Stahlseile, 25 Meter Höhe, 200 000 Euro teuer, 27 Douglasien tot. Und das alles, damit Firmen ihre MitarbeiterInnen zu kreativen Höchstleistungen bewegen können. Wer im Team in 25 Meter Höhe schwierige Situationen erlebt, der entwickelt dann hinterher beim Gang in die Sauna oder beim Bierchen ein noch größeres Zusammengehörigkeitsgefühl, meint Dennis Utter , Mitinhaber des Klettergarten-Betreibers Halimos AG , aus Erfahrung zu wissen. Und: "Das ganze gerne bei schlechten Wetter, damit es möglichst wenig Spaß macht", so Utter weiter. Einmal im Monat darf jeder Mensch klettern, ansonsten nur angemeldete Gruppen. Der Bedarf muss riesig sein. Denn in Elmshorn gibt es bereits einen Klettergarten und, wenn es niemand verhindert, wird es auch in Norderstedt in absehbarer Zeit einen geben: auf dem Gelände der Landesgartenschau 2011.

Dienstag, 15. April, 11 Uhr

Verkehrsghetto Garstedt?

Vor einer verkehrspolitischen "Verslumung" des Norderstedter Stadtteils Garstedt warnt die Grün Alternativen Liste in Norderstedt (GALiN) und bittet morgen zu einer Diskussionsveranstaltung zum Thema. Hintergrund: Nach dem Beschluss des Flächennutzungsplans 2020 soll die Garstedter Feldmark künftig von Straßentrassen durchzogen werden, die keine nennenswerte Entlastung für die Niendorfer Straße, bzw. den Friedrichsgaber Weg bringen werden. Von der Ohechaussee sowie dem Buchenweg aus wird dann zukünftig der geplante dritte Autobahnanschluss anzufahren sein. Außerdem sind mehr Gewerbeflächen geplant, so dass nicht nur GALiN-Stadtvertreterin Maren Plaschnick "mehr Lärm, mehr Dreck und mehr Gestank" für Garstedt befürchtet. Die Veranstaltung beginnt morgen um 19.30 Uhr im Hotel Heuberg (Kahlenkamp 2).

Montag, 14. April, 13 Uhr

Ritzek warnt erneut vor LINKEN

In scharfer Form hat sich der Norderstedter Landtagsabgeordnete Manfred Ritzek (CDU) gegen eine Zusammenarbeit der SPD mit der LINKEN auch auf kommunaler Ebene ausgesprochen. Der Norderstedter SPD-Vorsitzende Heiner Köncke hatte eine solche Zusammenarbeit zuvor zumindest nicht ausgeschlossen, speziell den Norderstedter Ablegern der Partei aber vorgeworfen, "PDS pur" zu sein. Ritzek, der zuletzt durch einen mysteriösen Sturz bundesweit Aufsehen erregte, äußerte gegenüber der Norderstedter Zeitung Unverständnis gegenüber einer solchen Zusammenarbeit. Es sei unverantwortlich, mit einer Partei zu paktieren, die die bundesdeutsche Demokratie ablehne.

Montag, 14. April, 11 Uhr

Streit um Ulzburger "Westumgehung"

Die Rechnung ohne den Wirt, bzw. die Alvesloher hat offenbar die Gemeinde Henstedt-Ulzburg gemacht, als sie ihre geplante "Westumgehung" just über die beschlossene Golfplatzerweiterung des Gut Kadens verlaufen ließ. Am 1. April beschloss nun die Gemeindevertretung Alveslohes, die Umgehungsstraße des gefräßig wachsenden Nachbarortes nicht auf ihrem Gebiet zu dulden. Ohnehin befürchtet man durch eine Reihe von verkehrspolitischen und städtebaulichen Projekten Henstedt-Ulzburgs in den nächsten Jahren eine deutliche Zunahme des Autoverkehrs auch in Alveslohe. So sei vor Jahren zugesagt worden, die mittlerweile rund 26.000 EinwohnerInnen starke "Großgemeinde" plane keinen weiteren Autobahnanschluss. Der aber ist inzwischen im Zusammenhang mit Westumgehung und dem heiß umstrittenen Neubaugebiet "Beckershof" fester Bestandteil der Vorhaben von Bürgermeister Volker Dornquast (CDU).

Sonntag, 13. April, 10 Uhr

Bahnhofsviertel abgespeckt

Nachdem Investor und Projektentwickler GAZIT über Monate nicht Willens oder in der Lage war, Informationen über den Entwicklungsstand des Kaltenkirchener Bahnhofsviertels zu veröffentlichen, präsentierten Gazit-Geschäftsführerin Maria Koppmann, ihr Projektmanager Laurenz Stiehl, Bürgermeister Stefan Sünwoldt und Architekt Daniel Mondino am Donnerstag nun nicht nur den aktuellen Planungsstand sondern auch gleich die Baugenehmigung. Noch im Herbst 2008 will man jetzt mit den Arbeiten beginnen, schon ein Jahr später soll die bis zu 30 Millionen Euro teure Passage fertiggestellt sein. Vor allem um spätere Leerstände zu vermeiden, hat das inzwischen ausgewechselte Architekturbüro einige der Bauten abgtespeckt, die Bauform teilweise vereinfacht. Weiterhin werden nach Fertigstellung rund 8.000 m2 Einzelhandelsflächen zur Verfügung stehen, dazu 4.600 m2 für Praxen und Büros sowie 3.400 m2 Wohnflächen. Unklar ist nach wie vor die Nutzung des alten Bahnhofs. Erst nach öffentlichen Protesten hatten Stadtverwaltung und GAZIT Ende 2007 vom Abriss des historischen Gebäudes abgesehen.

Samstag, 12. April, 13 Uhr

Bad Segeberg bremst Eltern aus

Mit einem eigentümlichen Beschluss hat der Hauptausschuss in Bad Segeberg die Eltern von 45 Kindern in Betreuungsnot gestürzt. Ohne Angabe von Gründen entschieden die KommunalpolitikerInnen in ebenso seltsamer Einmütigkeit, dass die bislang in den Schulferien für die Betreute Grundschule genutzten Schulgebäude künftig in der Ferienzeit nicht mehr geöffnet werden. Nach einem Bericht der Lübecker Nachrichten enthielt sich dabei lediglich die SPD-Politikerin Kirsten Tödt der Stimme. Diese Entscheidung fiel offenbar bereits wenige Tage vor den (und mit Wirkung für die) Osterferien und konnte erst nach massiven Protesten wenigstens auf die nächsten freien Tage aufgeschoben werden. Eigentümlich auch die Informationspolitik der Verwaltung: So beklagt Melanie Ziske vom Trägerverein in der Heinrich-Rantzau-Schule, dass man erst nach diversen Fragen betroffener Eltern überhaupt über den Beschluss informiert worden sei. Der zuständige Sachgebietsleiter Karsten Immanns soll zuvor jegliche Information mit der Begründung verweigert haben, die entsprechende Sitzung sei schließlich nichtöffentlich gewesen. Mittlerweile ist allerdings wieder Bewegung in die Auseinandersetzung gekommen: Weil einige Eltern sich an Bundestagsabgeordnete und Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) gewandt haben, ist Segebergs Bürgermeister Hans-Joachim Hampel zwar ausgesprochen übellaunig, sagte aber mittlerweile ein "Überdenken der Entscheidung" anlässlich der Hauptausschuss-Sitzung am 15. April zu.

Samstag, 12. April, 12 Uhr

Gysi kommt ...

Für die Norderstedter Zeitung ist es eine Premiere, für viele NorderstedterInnen jedoch nicht: Am 22. Mai wird der LINKE-Fraktionschef im Bundestag, Gregor Gysi, zu seinem zweiten Besuch in der Stadt erwartet. Schon einmal hatte der Fraktionsvorsitzende der LINKEN Norderstedt besucht und den Plenarsaal des Rathauses mit mehr als 400 Interessierten prall gefüllt. Wo Gysi sprechen wird, hat der LINKE-Ortsverband bislang nicht bekannt gegeben, klar hingegen scheinen die Prominenten-Auftritte der politischen Konkurrenz zu sein: Für die CDU greift am 19. Mai der Fraktionsvorsitzende Volker Kauder in Seth ein, am selben Abend gastiert Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) in Bad Bramstedt. In Norderstedt werden neben Gysi auch der Schleswig-Holsteinische Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU, 15. Mai), sein Wirtschaftsminister Dietrich Austermann (CDU, 2. Mai) und der FDP-Fraktionschef im Bundestag Wolfgang Gerhardt (Termin noch unklar), erwartet.

Samstag, 12. April, 10 Uhr

"Tarpenbekphilharmonie" wird gebaut

Die Würfel sind gefallen: Mit den Stimmen von CDU, FDP und GALiN hat die Stadtvertretung bereits am vergangenen Dienstag für den 7 Millionen Euro teuren Ausbau der "Potenberg-Ruine" zum Kulturwerk am See gestimmt. Damit erhält Norderstedt einen weiteren Standort für etablierte und eher kostenintensive Kultur. Proteste alternativer Kulturschaffender, wie etwa des normu.net verhallten indes ungehört. Während die 12 Stadtvertreter der SPD das Prestigeprojekt am Rande des Harksheider Gartenschau-Geländes als "riskanten Schnellschuss" ablehnten und die GALiN zumindest eine andere Trägerschaft wünschte, stimmten mit Ausnahme der SozialdemokratInnen schließlich alle im Kommunalparlament vertretenen Parteien mit den Vorstellunge der Verwaltung und Bürgermeister Hans-Joachim Grote (CDU). Bis 2010 soll die Industrieruine nun zur neuen Heimat der Musikschule Norderstedt werden und neben einer Probebühne und Übungsräumen auch einen Veranstaltungssaal mit bis zu 450 Plätzen erhalten. Hier sollen künftig jene Aufführungen stattfinden, mit denen bislang der Festsaal am Falkenberg belegt wurde. SPD-Stadtvertreter Emil Stender warf Bürgermeister Grote und der CDU während der Debatte insbesondere vor, die falschen Prioritäten zu setzen. Während man nach wie vor Schulen und die Jugendarbeit vernachlässige, würde am Stadtparksee eine Art "Prunkschloss" errichtet.

Freitag, 11. April, 15 Uhr

Lichtblick: Nach Sozialkürzungen weiterhin auf Spenden angewiesen

Fast 300 junge Menschen haben seit April 1996 durch den Norderstedter Lichtblick Unterstützung in einer extremen Krisensituation erhalten, doch das Projekt der Jugendsozialarbeit steht immer wieder vor finanziellen Problemen. Während Bürgermeister Hans-Joachim Grote (CDU) kürzlich das beste Haushaltsjahr in der Stadtgeschichte abfeiern ließ, leidet die von der Kirchengemeinde Vicelin-Schalom initiierte- und von Kreis und Stadt getragene Einrichtung nach den Mittelstreichungen des Kürzungsplanes Jugendarbeit 2010 nach wie vor unter erheblichen finanziellen Problemen. Einerseits mussten nach entsprechenden Spar-Beschlüssen (135.000 statt 220.000 Euro jährlich) der Norderstedter CDU 2,5 der ehemals 5 Stellen im Lichtblick abgebaut werden, außerdem fehlt immer wieder Geld, um wenigstens Teile der Einrichtung zu erneuern. Aktuell wohnen drei jugendliche Obdachlose in den von der Vicelin-Kirche zur Verfügung gestellten Räumen, alleine bis Februar haben sich aber weitere 25 Jugendliche für die Krisenwohnung beworben. Zuletzt konnte sich der Lichtblick über eine 2.000-Euro-Spende der Diskothek Alptraum sowie über 500 Euro des Lions-Club Norderstedt/Forst Rantzau.

Freitag, 11. April, 14 Uhr

Gegen den Elternwillen: 3 Regionalschulen für Norderstedt

Trotzdem sich zuletzt knapp 2.000 Norderstedter Eltern erwartungsgemäß deutlich für die Schaffung von Gemeinschaftsschulen bei Bestehenbleiben der Gymnasien ausgesprochen haben, schlägt die Stadtverwaltung unter Federführung des Neu-Dezernenten Torsten Thormählen nun ein Schulsystem vor, das auch zukünftig stark auf gesellschafts- wie bildungspolitische Teilung setzt. Zwar würden demnach auch in Norderstedt die Hauptschulen von der Bildfläche verschwinden, dies aber auch nur, weil das Schleswig-Holsteinische Schulgesetz es verlangt. Stattdessen sollenen nun drei Regionalschulen als Zusammenschluss der bisherigen Real- und Hauptschulen geschaffen werden. Drei Gemeinschaftsschulen und vier Gymnasien komplettieren nach Vorstellung von Thormählen fortan die Schullandschaft. Dabei stützt sich die Verwaltung auf eine kürzlich ausgewertete Elternbefragung, die diesem System angeblich Recht gibt. Tatsächlich aber haben sich die befragten 2.000 Eltern in großer Zahl für Gymnasien und Gemeinschaftsschulen ausgesprochen: Auf Regionalschulen wollte demnach kaum jemand sein Kind geben. Die Stadt schlägt damit für die Sitzung des Ausschusses für junge Menschen am 23. April genau jene Schullandschaft vor, die angesichts der noch bis zum 25. Mai bestehenden absoluten Mehrheit der CDU entspricht: Vor allem die Christdemokraten hatten sich zuletzt immer wieder für die Aufrecherhaltung der Leistungs-Selektion unter den SchülerInnen stark gemacht.

Donnerstag, 10. April, 14:30 Uhr

Zahl gewaltbereiter Rechtsextremisten gestiegen

Schleswig-Holsteins Innenminister Lothar Hay stellte am 8. April den aktuellen Verfassungsschutzbericht in Kiel vor. Demnach hat sich die NPD bundesweit zur größten Organisation mit den meisten Mitgliedern im Rechtsextremismus entwickelt. Die Neo-Nationalsozialisten und der NPD-Landesverband Schleswig-Holstein seien dem Bericht nach miteinander verschmolzen. Der offenbar stark angewachsene aktionistische Flügel stelle wegen seiner latenten Gewaltbereitschaft eine besonders hohe Gefahr dar. Allerdings fällt es den Rechtsextremen in Schleswig-Holstein schwer, in den größeren Städten auf Resonanz zu stoßen. Die in der ersten Jahreshälfte bereits zurückgegangene öffentliche Präsenz sei im zweiten Halbjahr noch deutlicher zurückgegangen. Diese Tendenz drückt sich auch in der Internetpräsenz des Kreisverbandes Segeberg-Neumünster der NPD aus. Der einzige seit November 2007 erschienene Artikel setzt sich dort am 20. März mit der Feinstaubplakette für Autos auseinander.
Der Bericht stellt weiter fest, dass sich die Strategie der Rechten dahingehend geändert haben soll, dass große Demonstrationen an Bedeutung verloren haben und sich die Nazis als "Biedermänner", die "wahre Interessenvertretung der Bevölkerung" präsentieren. Ob dem wirklich so ist, wird sich am 1. Mai zeigen, zu dem die Nazis zu einer Großdemo in Hamburg Barmbek aufrufen. Während sich die Zahl der Rechtsextremen kaum verändert hat (1.410 registrierte Mitglieder), nahm die Zahl gewaltbereiter Rechtsextremisten um 80 auf insgesamt 740 Personen zu, darunter hauptsächlich Skinheads. Laut Hay befinde sich die NPD insgesamt allerdings in einem desolaten Zustand. Mit nur 250 Mitgliedern werde sei in vielen Bereichen des Landes nicht zu den Kommunalwahlen antreten können. Nach Hay´s Einschätzung ist ein erneuter NPD-Verbotsantrag vom Tisch, weil die CDU dabei nicht mitziehen würden.

Donnerstag, 10. April, 11:30 Uhr

Wenn Geld stinken würde...

...würde es einem in Norderstedt den Atem nehmen. Günter Nicolai (CDU), seines Zeichens Vorsitzender des Hauptausschusses, verkündete auf der letzten Sitzung der StadtvertrerInnen, dass Norderstedt den besten Haushalt in der Geschichte der Stadt vorzuweisen hätte. Rund 21 Millionen stehen zur freien Verfügung. Dass das Überbringen guter Nachrichten nicht automatisch mit gutem Benehmen einhergeht, machte Nicolai ebenfalls deutlich. Offenbar brüllte und schimpfte der Mann was das Zeug hielt. Weder die Aufforderung der GALiN-Fraktionsvorsitzenden Anette Reinders , doch bitte das Brüllen einzustellen, noch die Aufforderung der besonders attakierten SPD-Stadtvertrerin Sybille Hahn an den Stadtpräsidenten, Nicolai (übrigens Leiter der Grundschule Harksheide-Nord!) zur Ordnung zu rufen, fruchteten. Aber da ist ja noch das Geld. Die SPD beantragte noch während der Sitzung, Geld für den Ausbau der Gymnasien Coppernicus und Harksheide sowie für die neue Turnhalle in Friedrichsgabe und einen zusätzlichen Sozialpädagogen im Schulzentrum Süd, bereitzustellen. Der parteilose Jens Kahlsdorf , wollte die Gewerbesteuer senken lassen. Beide Anträge wurden mit der absoluten Mehrheit von der CDU abgelehnt. Ganz entgegen ihrer sonstigen Gepflogenheiten (siehe z.B. Landesgartenschau) will die CDU laut Nicolai erst einmal die Planungskosten bewilligen und erst wenn die Baukosten feststehen, diese auch in den Haushalt einstellen. Oberbürgermeister Grote ganz staatstragend: "Lassen Sie uns weiter daran arbeiten, die laufenden Kosten zu reduzieren. Lassen Sie Geld in der Rücklage und konsumieren Sie nicht alles!" Konsumieren Sie nicht alles...das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Aber es kam noch besser. Grote verwies auf das Jahr 2003, in dem die "Spielmasse" (sic!) weniger als zwei Millionen betragen hatte. Im Mai werden die Karten neu gemischt. Neues Spiel, neues Glück.

Mittwoch, 9. April, 12:30 Uhr

Nordex macht mehr Profit

Der Windenergieanlagenhersteller Nordex mit dem Sitz der Firmenzentrale in Norderstedt setzt sein profitables Wachstum fort. So hat sich der Jahresüberschuss 2007 fast vervierfacht. Die Umsatzrendite stieg von 3,2 Prozent im Jahre 2006 auf 5,4 Prozent. Für 2008 wird mit einem Anstieg der Rendite auf 6-8 Prozent bei 50 Prozent mehr Umsatz gerechnet. Für die Aktionäre bedeutete das eine satte Steigerung des Gewinns je Aktie auf 0,74 Euro gegenüber dem vorherigen von 0,21 Euro. Nicht so erfreulich macht sich das Profitwachstum für das Personal bemerkbar. Nach offiziellen Angaben des Unternehmens war einer der Treiber für den Gewinnsprung die Reduzierung der Personalaufwandsquote. Sie reduzierte sich von 7,6 Prozent auf nunmehr 6.8 Prozent. Wodurch die Einsparungen im Personalwesen genau erzielt wurden, wurde nicht mitgeteilt. Auf NDR-Online wird aktuell verbreitet, dass Nordex bis zum Jahr 2011 weltweit 4000 zusätzliche MitarbeiterInnen einstellen will, davon 20-30 Prozent in den Standorten Rostock und Norderstedt. Da muss man sich wohl einen eigenen Reim drauf machen.

Mittwoch, 9. April, 11:45 Uhr

FDP spielt Lotto

Mit dem Wahlspruch "Sechs Richtige" geht die Norderstedter FDP in den Kommunalwahlkampf. Die Liste der Partei wird sechs Personen umfassen, drei Frauen und drei Männer. An der Spitze wird FDP-Chefin Marlies Krogmann (67) stehen, gefolgt vom Kreistagsabgeordneten Klaus-Petzer Schröder (51), dem Studenten Tobias Claßen (22), der stellvertretenden Vorsitzenden des Bundes der Selbständigen Gabriele Heyer (50), dem Pensionär Hans-Joachim Zibell (60) und der Islamwissenschaftlerin Doris Mir Ghaffari (39). Schwerpunkte des Wahlprogramms sind die Ablehnung des Autobahnanschlusses Garstedt , die Sanierung und der Ausbau der Schulen und ein klares Ja zur Landesgartenschau.

Mittwoch, 9. April, 11:15 Uhr

Landrätin oder Landrat?

Das wird für die WälerInnen des Kreises Segeberg am 25. Mai, dem Tag an dem auch die Kommunal- und Kreiswahlen stattfinden, die Frage sein. Die Bewerbungsfrist für die Kanditatur ist abgelaufen . Zur Wahl stellen sich die 46-jährige Untrnehmensberaterin Jutta Hartwieg und der 50-jährige stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Thomas Stritzl (in Ermangelung einer eigenen aussagefähigen Internetseite wird hier auf einen Eintrag auf Wikipedia verwiesen). Der letztgenannte wird logischerweise von der CDU unterstützt, Jutta Hartwieg von der SPD. Der noch amtierende Landrat Georg Gorrissen (56) wollte nach 18 Jahren im Amt nicht wieder kandidieren. Obwohl die Stelle bundesweit ausgeschrieben wurde, meldeten sich lediglich die beiden o.g. KandidatInnen. Dienstantritt für den neuen Landrat oder die neue Landrätin wird der 01. August sein.

Dienstag, 8. April, 15:45 Uhr

Alternatives Kino: Park-Fiction

Umstrukturierung und Enteignung öffentlichen Raums wie jetzt anlässlich der Landesgartenschau bzw. ihrer Folgevorhaben Wasserskianlage und Strandbad sind nicht nur in Norderstedt ein Thema. "Park Fiction" ist ein Projekt aus Hamburg, dass sich mit der Aneignung einer öffentlichen Fläche in der Hafenrandbebauung durch die AnwohnerInnen auseinandersetzt: Die private Aneignung konnte verhindert, eine öffentliche Fläche zugänglich erhalten und (teilweise) gestaltet werden.
Der Film "Park Fiction" beschreibt die Bedeutung von Gärten und Parks aus verschiedenen Perspektiven und dokumentiert den ersten Teil des Park-Fiktion-Prozesses: die kollektive Wunschproduktion. Wie können wir der gedankenlos-kommerzialisierten Einöde unsere eigenen Wünsche entgegensetzen?
Mit dabei sein wird auch jemand von Park-Fiktion , der über die Erfahrungen des Projektes berichtet.
Veranstalter ist das Bündnis Alternatives Kino, bestehend aus Avanti ? Projekt undogmatische Linke, ver.di Südholstein, IG BAU Hamburg-Nord, Soziales Zentrum und Info Archiv Norderstedt. Der Film wird im Spectrum-Kino Norderstedt, Rathausallee 72 gezeigt. Beginn 20 Uhr, Eintritt 4 Euro.

Dienstag, 8. April, 13:30 Uhr

Norderstedt profitiert von Hamburger Schwäche

Nach einer Studie des Beratungsunternehmens Jones Lang LaSalle (JLL) profitiert in erster Linie Norderstedt vom schlechten Markt für Lagerflächen in Hamburg. Im Jahre 2007 sei der Markt in Hamburg eingebrochen. Das läge vor allen Dingen am fehlenden Angebot. "Es gibt nichts zu vermieten", so Frank Freitag von JLL Hamburg in Welt online . Das Norderstedter Gewerbegebiet Nordport biete mit seiner Schlüssellage - Anbindung an den Flughafen und die Autobahn - die passende Alternative. Nach Angaben von JLL stagniere der Preis für Lagerflächen bei 2,50 Euro bis 5,60 Euro pro qm. Nach Angaben der Projektgesellschaft PrimeX liegt der Preis für Lagerflächen in Norderstedt bei 5,50 Euro und für Büroflächen bei 9 Euro pro qm.
Der Hamburger Logistikimmobilienentwickler Ixocon hat derweil den zweiten Bauabschnitt des "PrimeX"-Logistikzentrums Norderstedt fertig gestellt und an den Investor Union Investment Real Estate übergeben. Diese Investmentfirma hatte das Logistikzentrum im vergangenen Jahr für seinen offenen Immobilienfond Unilmmo:Deutschland erworben. Ixocon, eine Tochter der Buss-Unternehmensgruppe, ist aber nicht nur im nördlichen Umland Hamburgs tätig, sondern hat auch in einen Gewerbepark in Harburg investiert. In welchem Zeitrahmen die gesteigerte Ausweisung von Gewerbegebieten im Hamburger Umland - z.B. durch den Vermarktungsverbund Nordgate - zu einem evtl. Überangebot führen könnte, wurde nicht untersucht.

Montag, 7. April, 19 Uhr

Sünwoldt sieht sich Investoren verpflichtet

Zu einer recht skurrilen Erklärung hat sich Kaltenkirchens Bürgermeister Stefan Sünwoldt durchgerungen, um sein wochenlanges Schweigen zum Termin-Chaos auf dem Baugelände am Bahnhof zu rechtfertigen. Er sei, so der Sozialdemokrat im Kaltenkirchener "Stadtboten", schließlich dem Investor verpflichtet, der eine öffentliche Äußerung der Stadt nicht wünsche. Nun ist ein Bürgermeister tatsächlich so Einigen verpflichtet, sicherlich jedoch keinem Investor, und vor allem keinem seiner Zunft, der offenbar mit der Organisation eines großen Bauvorhabens an den Grenzen seiner Fähigkeiten angelangt ist. Doch das haben zuletzt eher die Kritiker des Kaltenkirchener Verwaltungschefs erkannt: So forderte CDU-Stadtradt Karl-Heinz Richter vor kurzem öffentlich Aufklärung von Sündwoldt und wurde dabei von mehreren Kommunalpolitikern unterstützt. So sehr der Bürgermeister sich also in punkto seiner Verpflichtungen irrt, so sehr schwimmt er dabei doch auf einer unheiligen Welle, die schon viele Kommunen erfasst hat: Größere Maßnahmen, in der Regel ganze Baugebiete werden komplett an sogenannte "Projektentwickler" und Investoren vergeben, die dann - vermeintlich - völlig freie Hand in ihrem Tun haben. Tatsächlich jedoch sind die Kommunalverwaltungen und insbesondere die direkt gewählten Bürgermeister vor allem einer Gruppe verpflichtet: Ihren BürgerInnen, die auch zugleich ihr "kollektiver Arbeitgeber" sind und die Stefan Sünwoldt 2004 für acht Jahre in sein Amt wählten. Das Bahnhofsviertel soll nach zahlreichen Verzögerungen übrigens "zum Weihnachtsgeschäft 2009" fertiggestellt werden.

Montag, 7. April, 18 Uhr

BUND bittet um Spenden

Der Norderstedter Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) bittet KritikerInnen der für 2011 in der Stadt geplanten Landesgartenschau um Spenden. Grund sind die hohen Kosten, die dem Umweltschutzverband schon durch die bisherigen juristischen Schritte gegen Stadtverwaltung und Stadtpark GmbH entstanden sind, sowie künftige Summen, die eine weitere Klage gegen den noch ausstehenden Planfeststellungsbeschluss zu den Baumaßnahmen der Event-Schau zur Folge haben wird. Erst vor wenigen Tagen hatte Kai Jörg Evers, Sprecher der Stadtpark GmbH, einer Gesprächslösung der strittigen Punkte jeden Boden entzogen, indem er BUND und Naturschutzbund (NABU) vorwarf, durch ihre Politik selber einer umweltverträglichen Schau im Wege zu stehen. Damit waren Evers und die GmbH ohne Ankündigung und während der laufenden Verhandlungen an die Öffentlichkeit getreten, obwohl man die Umweltverbände zuvor um Stillschweigen gebeten hatte. Der BUND lehnt vor allem die geplante Wasserski-Anlage ab, fordert aber auch den Erhalt des bewaldeten Dammes zwischen beiden Stadtpark-Seen sowie eine Verkleinerung des Strandbades. Die Stadt hatte nach ersten juristischen Niederlagen lediglich den Bau des Beton-Loops aufgeschoben und kleinere Zugeständnisse gemacht. Wer den BUND unterstützen will, kann seine Spende auf folgendes Konto
  • BUND Ortsgruppe Norderstedt
    Sparkasse Stormarn
    Kto.-Nr. 280003957
    BLZ 230 516 10

überweisen.

Montag, 7. April, 18 Uhr

Köncke: LINKE in Norderstedt "PDS pur"

Der Norderstedter SPD-Vorsitzende Heiner Köncke hat in einem Interview mit der Norderstedter Zeitung eine Zusammenarbeit mit der LINKEn nicht ausgeschlossen, auch wenn er die in Norderstedt aktiven LINKE-PolitikerInnen als "PDS pur" bewertet. Während sein CDU-Kollege Joachim Miermeister ankündigt, die kürzlich aus PDS und WASG fusionierte Partei zu bekämpfen, hält es Köncke für möglich, dass der wahrscheinlich Einzug der LINKEn in die Stadtvertretung "die Diskussioskultur verbessern" könnte, und das sei nötig. Die SPD führt in Norderstedt bislang einen eher "linkslastigen" Kommunalwahlkampf, protestiert etwa fundamental gegen den dritten Autobahnanschluss. Was die (politische) Herkunft der LINKE-Kandidaten angeht, irrt sich Köncke übrigens: Vier der fünf Wahlbewerber stammen aus Reihen der einstigen Wahlalternative für Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG).

Montag, 7. April, 17 Uhr

Protest gegen Dumping-Krankenhäuser

20 Betriebsräte der Rheuma-Klinik Bad Bramstedt und von Krankenhäusern in Neumünster, Itzehoe, Heide, Brunsbüttel und Rendsburg protestierten nach einem Bericht der Norderstedter Zeitung kürzlich gegen die teils bizarren Arbeitsbedingungen in ihren Kliniken. Unter dem Motto "Zu viel Arbeit, zu wenig Fachpersonal" informierten sie PassantInnen über Dumpinglöhne und Arbeitsverdichtung, richteten ihre Kritik aber vor allem an die Politik, die für den wachsenden Kostendruck verantwortlich sei. In Bad Bramstedt etwa steige der Klinik-Etat 2008 lediglich um 0,14%. Bereits jetzt arbeiten hier mehr als 300 der insgesamt 800 Beschäftigten in ausgegliederten Dumping-Gesellschaften: So verdienen einige Mitarbeiter der Klinik-Tochter R-On Service in Vollzeit und Schichtdienst gerade einmal 800 Euro netto monatlich. Stundenlöhne von deutlich unter 7 Euro sind hier ebenso keine Seltenheit, wie 240 Stunden wöchentliche Arbeit des Wachpersonals. Nach Angaben der Betriebsräte leidet mittlerweile auch die Qualität unter der finanziellen Ausstattung der Kliniken: So würden immer häufiger angelernte Hilfskräfte statt examinierte Krankenschwestern auf den Stationen eingesetzt, gleichzeitig das Personal ausgedünnt. Die Rheumaklinik hatte erst 2002 eine schwere Schlappe vor dem Bundesarbeitsgericht (BAG) erlitten, wo sie auch in letzter Instanz einen Prozess gegen die Gewerkschaft ver.di verlor. Das BAG hielt damals die Kündigung zahlreicher Beschäftigter der Service-Bereiche bei gleichzeitigen Neueinstellungen eigens gegründeter Billig-Tochtergesellschaften für rechtswidrig. Wie lange sich die PatientInnen angesichts solcher Zustände wohl noch in Bad Bramstedt behandeln lassen wollen?

Montag, 7. April, 10 Uhr

Chemie-Lager statt Fichtenwäldchen

Das Norderstedter Chemie-Unternehmen Schülke & Mayr will an der Ecke Lemsahler Weg und Hummelsbüttler Steindamm ein rund 17.500 m2 großes Lager für Desinfektionsmittel und Konservierungsstoffe bauen. Zu diesem Zweck wurde bereits ein etwa 35.000 m2 großes Fichtenwäldchen abgeholzt. Der Bau ist schon länger Gegenstand heftiger Diskussionen im Stadtteil, da mehrere Anwohner eine Gefährdung durch die ab Juni 2009 dort gelagerten Chemikalien befürchteten. Ursprünglich war den Betroffenen auch ein deutlich größerer Abstand des Lagers von Wohnbebauung zugesagt worden. Der Bau des über 16 Meter hohen Hochregallagers ist nun Gegenstand der morgigen Stadtvertretersitzung (19 Uhr, Rathaus), wo die CDU-Mehrheit dem Projekt wohl grünes Licht geben wird.

Sonntag, 6. April, 17 Uhr

Ein Hospiz-Platz für Norderstedt

Genau 1 (in Worten: ein) Hospiz-Platz steht fortan todkranken NorderstedterInnen zur Verfügung, die für sich ein würdevolleres Sterben anstreben, als es in vielen Krankenhäusern möglich- oder auch in ihren Wohnungen einzurichten ist. Hospize sind das Resultat einer Ende der 60er Jahre entstandenen Bewegung, die sich das humanere Sterben zum Ziel gesetzt hatte. Von Beginn an übersteigt dabei die Nachfrage die Zahl der tatsächlich zur Verfügung stehenden Hospiz-Plätze. Statt diesem Problem mit einer eigenen Einrichtung zu begegnen, hat bereits der 2007 von der CDU abgewählte Sozialdezernent Harald Freter (SPD) die Beteiligung am jetzt fertiggestellten Diakonie-Hospiz Volksdorf in die Wege geleitet - auf Anregung des Seniorenbeirats. Einer der dort errichteten 14 Hospiz-Plätze steht künftig sterbenden NorderstedterInnen zu, die Stadt Norderstedt engagiert sich dafür als Mitgesellschafter des Hauses. Zur Eröffnung hat Bürgermeister Hans-Joachim Grote (CDU) nun auf lobende Worte für das Hospiz gefunden: Die Stadt sei froh, einen Beitrag für das Projekt geleistet zu haben. Betroffene und Interessierte können sich unter Tel.: 040 - 644 11 53 00 oder der Mail-Adresse thorsten.graff@albertinen.de mit dem Hospiz in Verbindung setzen.

Freitag, 4. April, 16:30 Uhr

Die Stadt will werben lassen

Laut einer Meldung der heutigen NZ dürfen sich jetzt NorderstedterInnen mittels eines kostenlos von der Stadt abgegebenen Aufklebers mit dem Prestigeprojekt und Millionengrab "Landesgartenschau 2011" öffentlich sichtbar identifizieren. Ob "wildes Verkleben" des Aufklebers als löblicher staatsbürgerlicher Akt oder als simple Ordnungswiedrigkeit gewertet werden wird, war der Zeitungsmeldung nicht zu entnehmen; ebensowenig, ob sich "die Stadt" ausrechnet, dass derartige Bekenntnisrituale Massenwirkung zeigen werden.

Donnerstag, 3. April, 9 Uhr

Weniger Arbeitslose, mehr Problemfälle

Trotz wiederum gesunkener Arbeitslosenzahlen gibt die März-Statistik der Bundesagentur für Arbeit für die Region Segeberg Anlass zur Sorge. Einerseits verringerte sich der sogenannte "Umschlag" an Arbeitslosen, also der Anteil der Zu- und Abgänge in und aus der Arbeitslosigkeit an der Gesamtzahl der Erwerbslosen, außerdem wuchs die Zahl der "Problemfälle" trotz sinkender Zahlen an. So wuchs der Anteil der Langzeitarbeitslosen in Hamburg von 34,3% auf 34,9%, in Schleswig-Holstein von 28,8% auf 29,3% und auch im Kreis Segeberg leicht von 28,3% auf 28,4%, obwohl in allen drei Bereichen die Gesamtzahl der Arbeitslosen ? teils deutlich ? gesunken ist: Im Kreis Segeberg etwa um 43 Betroffene auf jetzt 7.511, in ganz Schleswig-Holstein um rund 3.000 auf nun etwa 114.000. Aus den vorliegenden Zahlen ergibt sich, dass der Rückgang der Arbeitslosigkeit zwar andauert, aber vor allem auf kurzfristige, konjunkturelle Entwicklungen zurückzuführen ist. Der relative und teils auch absolute Anstieg beim Anteil arbeitsloser Ausländer, älterer Arbeitnehmer und Langzeitarbeitsloser macht hingegen deutlich, dass die grundsätzlichen Disfunktionen des Arbeitsmarktes weiterhin nicht gelöst werden konnten. Im März verringerte sich in diesem Bereich lediglich die Zahl der Arbeitslosen unter 25, hier gab es eine deutliche Entspannung.

Mittwoch, 2. April, 14 Uhr

ARGE-Schikanen gehen weiter

Bereits mehrfach berichtete das Info Archiv über die Auseinandersetzung zwischen der Segeberger ARGE, bzw. ihres Leistungszentrums und dem Norderstedter Karl-Joachim Tzyschakoff. Der hatte sich bereits im September 2007 geweigert, weiterhin an einer für ihn sinnlosen Trainings- und Qualifizierungsmaßnahme beim umstrittenen Bildungsträger SBB Kompetenz gGmbH teilzunehmen und war daraufhin mit einer 30 prozentigen Kürzung seiner Bezüge sanktioniert worden. Nachdem er dieser Kürzung widersprochen- und Klage vor dem Sozialgericht eingereicht hatte, kündigte die ARGE dem Gericht zwar am 18. März die Aufhebung der Sanktion an, zahlte Tzyschakoff aber auch mit dem aktuellen Bescheid lediglich die gekürzte Leistung aus: Schikane oder organisatorisches Chaos? Bereits mehrfach in den letzten Monaten waren die Segeberger ARGE und die SBB in die öffentliche Kritik geraten, weil mindestens einige Dutzend Arbeitslose in offensichtlich sinnlose Qualifizierungsmaßnahmen gezwungen wurden. Dort spielten sie dann beispielsweise über Stunden Tischtennis, wurden in Gruppen zur Arbeitssuche in Gewerbegebiete geschickt oder mussten an Kommunikationstrainings teilnehmen, bei dem knapp ein Drittel der Betroffenen nicht deutsch sprach.

Mittwoch, 2. April, 13 Uhr

Landesgartenschau: Stadt brüskiert Naturschützer

Seit Monaten laufen die Verhandlungen zwischen der Stadt Norderstedt und ihrer Stadtpark GmbH, bzw. den Naturschutzverbänden NABU und BUND über die Gestaltung der Landesgartenschau 2011, doch jetzt wurden die Gespräche seitens der Stadt einseitig beendet. Doch nicht nur das: NABU und BUND erfuhren vom Abbruch der Verhandlungen nicht durch ihre bisherigen Gesprächspartner, sondern offenbar durch Nachfragen von Journalisten. Tags zuvor war Stadtpark-GmbH-Geschäftsführer Kai Jörg Evers in die Offensive gegangen und hatte den Naturschützern schwere Vorwürfe gemacht: An vielen Punkten sei die Stadt auf ihre Wünsche eingegangen, die zuletzt geforderte Verlegung des Strandbades sei aber unverhältnismäßig aufwendig und stehe dem Naturschutzgedanken sogar entgegen. Doch Dr. Herwig Niehusen vom BUND widerspricht dieser Darstellung energisch: Die Planer der Gartenschau hätten Aspekte des Naturschutzes überhaupt erst beachtet, weil es massive Proteste gab. Er fordert die Verlegung des Strandbades, um den bisherigen Damm zwischen beiden Stadtpark-Seen zu erhalten. Er sei ökologisch wichtig, unter anderem Jagdrevier seltener Fledermäuse. Niehusen streitet auch die Darstellung der Stadtpark GmbH ab, durch die geforderte Verlegung würde sich die Zahl der "Erdbewegungen" mehr als verdoppeln: "Wir bezweifeln, dass tatsächlich 370.000 Kubikmeter Erde bewegt werden müssen". Und auch NABU-Sprecher Peter Schiebold ergänzt gegenüber der Norderstedter Zeitung, dass die angeblich zusätzlichen Erdbewegungen nie belegt worden seien. Der BUND hatte im Oktober einen zwischenzeitlichen, gerichtlichen Baustopp auf dem Landesgartenschau-Gelände erreicht. Erst nachdem die Stadt auf einige massive Eingriffe verzichtete, gab das Oberverwaltungsgericht schließlich grünes Licht für den Baubeginn. Seitdem haben im Stadtpark schwere Baugeräte das Sagen und schufen binnen weniger Tage vollendete Tatsachen: Mit dem einseitigen Abbruch der Gespräche mit den Naturschutzverbänden ist nun das dünne Band zwischen den beteiligten Interessengruppen endgültig zerschnitten worden. Die Landesgartenschau teilt die Stadt.

Mittwoch, 2. April, 11 Uhr

Ein "Leuchtturm" für Norderstedt

Nach Ansicht von Marc-Mario Bertermann, seines Zeichens Geschäftsführer der Norderstedter (Stadt-)Entwicklungsgesellschaft EgNo, ist der im Bau befindliche Gewerbepark Nordport zu einem "Leuchtturm für Norderstedt" geworden. Auch Bürgermeister Hans-Joachim Grote (CDU) sieht in dem lange umstrittenen Projekt inzwischen eine "Goldgrube" und richtet seinen Blick gemeinsam mit Bertermann schon auf das nächste Projekt: In Friedrichsgabe Nord entsteht Wohnraum für bis zu 2.000 NeubürgerInnen, dazu kommen weitere Gewerbeflächen. Die größten Baumaßnahmen am "Nordport" spielen sich derzeit am Nord- und Südende des Geländes ab: Während am Krohnstieg-Tunnel die beiden "Nordport-Towers" entstehen, baut der japanische Elektronik-Riese Casio an der Kreuzung Ohechaussee/Niendorfer Straße seine Europazentrale. Insgesamt, so hoffen die Stadtentwickler, sollen am Norport rund 2.000 Arbeitsplätze entstehen, wobei einige Firmen lediglich ihren Sitz (und ihre Arbeitsplätze) innerhalb Norderstedts verlegen.

Dienstag, 1. April, 11 Uhr

ver.di Norderstedt begrüßt Tarifergebnis

Marion Junker, ver.di-Vertrauensfrau im Norderstedter Rathaus und Mitglied im Personalrat der Stadt, hat das gestern in Potsdam vereinbarte Tarifergebnis begrüßt. Zwar gebe es in einigen Bundesländern geringfügige Arbeitszeitverlängerungen, dies führe jedoch lediglich zu einer Vereinheitlichung der Arbeitszeiten im Bundesgebiet. Während die kommunalen Beschäftigten in Norderstedt bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 39 Stunden bleiben, müssen ihre KollegInnen in Hamburg (bislang 40 Stunden) künftig sogar eine Stunde weniger arbeiten. Außerdem habe ver.di spürbare Lohn- und Gehaltserhöhungen erreicht: Rückwirkend zum 1. Januar erhalten alle kommunalen Arbeitnehmer 50 Euro brutto mehr im Monat. Auf diese bereits erhöhten Entgelte werden dann noch einmal 3,1% aufgeschlagen - ebenfalls rückwirkend zum 1. Januar. Junker, die auch Mitglied im "Bundesfachbereichsvorstand Gemeinden" ihrer Gewerkschaft ist, betont außerdem, dass schon zum Januar 2009 eine Einmalzahlung von 225 Euro erfolgt und die Löhne und Gehälter zeitgleich um weitere 2,8% steigen. Dieses, so Junker, "gute Ergebnis" sei nur aufgrund der hohen Beteiligung an Warnstreikaktionen möglich geworden. In Norderstedt waren an zwei Streiktagen mehr als 200 Rathaus- und Stadtwerke-Beschäftigte in den Ausstand getreten. Nach Berechnungen des Info-Archivs erhöhen sich die Bezüge für einen beispielshaften Stundenlohn von (bisher) 15 Euro durch das Tarifergebnis um ungefähr 130 Euro brutto monatlich.

Hier gehts zu den Meldungen vom 16. bis zum 31. März 2008