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Samstag, 5. Juli 2003, 2:00 Uhr

KZ-Gedenkstätte Wittmoor geschändet

Täter vermutlich Neonazis

Info Archiv | Die Täter gingen offenbar mit Hammer und Meißel zu Werke, ein Indiz für eine geplante Tat. Auch das Wegschlagen der Zahl im Satz "Wir gedenken der 6 Millionen Juden, die in deutschen Konzentrationslagern ermordet wurden" weist auf Täter aus der rechtsradikalen Szene hin, wo der Holocaust durchweg geleugnet wird.
In einer ersten Reaktion empörte sich auch Stadtrat Harald Freter über den Anschlag: "Nun erst Recht ! Wir werden den Tätern keine Chance geben, uns am Gedenken an die Opfer zu hindern". Außerdem veranlaßte der Sozialdemokrat die sofortige Reparatur der Gedenktafel.
Regelmäßig rufen die Norderstedter Ortsgruppe der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN/BdA) und der Verein "Chaverim - Freundschaft mit Israel" zu Gedenkveranstaltungen an eben jenem Ort auf, in dessen umittelbarer Nähe 1933 über mehrere Monate hinweg überwiegend politische Gefangene der Nazis zu Zwangsarbeit angehalten wurden. Die Gefangenen wurden im September 1933 schließlich ins berüchtigte KZ Fuhlsbüttel verlegt, das Lager Wittmoor aufgelöst.
Ein Bekennerschreiben hinterließen die Täter offenbar nicht. Während zwar bekannt ist, dass mehrere auch bundesweit agierende Neonazis ihren Wohnsitz in Norderstedt haben, sind neonazistische Aktivitäten zuletzt nicht verzeichnet worden.

Veröffentlicht in Faschismus/Antifaschismus mit den Schlagworten Neonazis, Norderstedt