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Freitag, 19. Oktober 2012, 12:19 Uhr

Verschwendung wegen Schulschließung?

12,7 Millionen für Sanierung der Stadtteilschulen Am Heidberg und Fritz-Schumacher-Schule

Kopfzeile der Internetpräsent der Stadtteilschule Langenhorn

Die Stadtteilschule Langenhorn im Internet - Kopfzeile der Homepage

Olaf Harning | Die Entscheidung des Hamburger Senats, die Stadtteilschule Langenhorn zu schließen, wird offenbar immer teurer. Auf Anfrage der grünen Bürgerschaftsabgeordneten Katharina Fegebank und Stefanie von Berg bestätigte die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) an den verbleibenden Stadtteilschulen statt sieben- jetzt Umbaukosten in Höhe von 12,7 Millionen Euro.

Portrait Katharina Fegebank

Katharina Fegebank (Foto: Grüne)

Die erhebliche Differenz zwischen beiden Summen ergibt sich demnach aus zusätzlich notwendigen Sanierungsmaßnahmen an den verbleibenden Schulen und möglicherweise auch am Standort Foorthkamp, wo die gemeinsame Oberstufe der Stadtteilschulen unterrichtet werden. Während die Stadtteilschule Langenhorn baulich weitesgehend intakt ist und erst kürzlich für 2,5 Millionen Euro modernisiert wurde, sind an allen anderen Standorten teils erhebliche Umbauten nötig.

Für Katharina Fegebank, Vorsitzende der Hamburger Grünen und Bürgerschaftsabgeordnete, sind diese Zahlen ein Zeichen für ideenlose Schulpolitik: "Eine strategische Planung für die schulische Versorgung der Kinder in Langenhorn ist nicht erkennbar", kritisiert sie und setzt nach: "Heute werden Kinder in maroden Gebäuden unterrichtet, morgen nach Willen der Schulbehörde auf einer Baustelle - und das bis mindestens 2018." Gleichzeitig werde die weitgehend intakte Schule am Grellkamp aufgegeben, obwohl dort dieser Tage für 40.000 Euro das Dach saniert wird und erst kürzlich für 412.000 Euro hochmoderne, interaktive Whiteboards installiert wurden.

Portrait Carmen Wilckens

Carmen Wilckens (Foto: Grüne)

Carmen Wilckens, grüne Bezirksabgeordnete aus Langenhorn, fordert deshalb den Erhalt der Stadtteilschule Langenhorn, die 23 Unterrichts- und neun Fachräume sowie die Sporthalle der Schule werden nach ihrer Meinung alleine schon deshalb dringend gebraucht, weil an den anderen Schulen aus Raummangel bereits in Containern unterrichtet werde. Ähnlich sehen das im übrigen auch alle anderen Partein in Hamburg-Nord, allen voran die Fraktion der LINKEN. Die hatte schon im Mai beantragt, den Standort Grellkamp als eigenständige Schule zu erhalten, was die Bezirksversammlung jedoch mehrheitlich ablehnte. Dadurch unter Druck geraten, legten die Mehrheitsfraktionen von SPD und FDP im Juni einen eigenen Antrag vor, nach dem die Stadtteilschule Langenhorn künftig wenigstens als "Depandance" der Fritz-Schumacher-Schule geführt werden sollte. Diesen Antrag winkte die Bezirksversammlung schließlich einstimmig durch.

Portrait Robert Heinemann

Robert Heinemann (Foto: CDU)

Dass der Widerstand in Hamburg-Nord auf die zuständige Behörde bislang wenig Eindruck machte, erklärt sich Robert Heinemann mit einer ganz anderen Thematik: Gegenüber der MoPo äußerte der schulpolitische Sprecher der Hamburger CDU kürzlich den Verdacht, dass der Senat die Schule eigentlich deshalb schließt, um auf deren Gelände anschließend Wohnungen zu bauen.