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Mittwoch, 23. Juni 2010, 14:30 Uhr

Eintracht Norderstedt: Präsidium reagiert auf Vorwürfe

Infoarchiv Norderstedt |  Am vergangenen Sonntag berichteten wir über die Vorwürfe der frühzeitigen Selektierung von Jugendlichen Fußballern der D-Jugend bei Eintracht Norderstedt. Ins Rollen hatte die Sache der Vater eines betroffenen Jugendlichen gebracht, der sich an die Vereinsspitze und alle Fraktionen der Norderstedter Stadtvertretung gewandt hatte. Nun liegt eine Stellungnahme von Reenald Koch, Präsidiumsmitglied von Eintracht Norderstedt, vor. Darin macht Koch deutlich, "dass bis zur E-Jugend der Fußball als Breitensport betrieben wird. Ab der D-Jugend bekennen wir uns zum Leistungsfußball mir einer begrenzten Anzahl von Mannschaften." Er bezieht sich dabei auf die Präambel der Vereinssatzung. Die auf der Internetseite des Vereins zum download bereitstehende Satzung beinhaltet diesen Passus allerdings nicht. Dort heißt es noch: "Der Verein sieht sich der Förderung des Fußballs im Spitzen- und Breitensport und ganz besonders der Förderung des Jugendfußballs verpflichtet." Die Jugendordnung, auf die in der Präambel verwiesen wird, kann auf der Internetseite nicht eingesehen werden. Sei´s drum, sicher nur eine Formsache, aber ganz so offensichtlich werden die Vereinsziele dann wohl doch nicht kommuniziert. Seit 2008 werden nach Kochs Ausführungen die Aufnahmeanträge, die bei Minderjährigen von den Erziehungsberechtigten zu unterzeichnen sind, allerdings mit einem entsprechenden Hinweis versehen. Neben dem Hinweis, dass ab der D-Jugend Leistungsfußball mit einer begrenzten Anzahl von Mannschaften betrieben wird, wird auch erwähnt, dass es "beim Übergang von der E- in die D-Jugend aus Leistungs- oder Kapazitätsgründen zu einer Nichtübernahme des Kindes kommen (kann)." Interessant, aber als Antwort an den betroffenen Vater wenig tauglich: Sein Sohn wurde beim Übergang von der D- in die C-Jugend rausgeschmissen - ein Indiz darauf, dass der Verein letztlich in jedem Jahrgang selektiert. Koch weist weiter darauf hin, dass bei den Sportplätzen keine Kapazitäten mehr vorhanden seien und weitere Mannschaften deswegen nicht ins Leben gerufen werden könnten. Wie sehr der Leistungsgedanke im Vordergrund steht, wird dadurch belegt, dass ab der C-Jugend mindestens dreimal und ab der B-Jugend viermal wöchentlich Training stattfindet. Verpflichtend. In seiner Reaktion auf die vorgebrachte Kritik spricht der Eintracht-Chef dann noch die anderen großen Vereine Norderstedts an, die auch Fußball als Sportart anbieten. Somit sei gewährleistet, "dass jeder, ob Erwachsener oder Jugendlicher, die Sportart Fußball ausüben kann". Nur eben vielleicht nicht bei Eintracht Norderstedt.

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