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Dienstag, 26. April 2011, 18:20 Uhr

Peter Harry Carstensen lobt "Helfer" und Organisatoren

Garten-Show eröffnet

Hoch erfreut: Peter Harry Carstensen eröffnet die Schau. (Foto: WS)

Hoch erfreut: Peter Harry Carstensen eröffnet die Schau. (Foto: WS)

Infoarchiv Norderstedt | Rund sieben Jahre nach dem Start der Planungen hat die Norderstedter Landesgartenschau (LGS) am Donnerstag ihre Tore geöffnet: Nachdem bereits am Morgen mehrere Hundert BesucherInnen die Eingänge passiert hatten, eröffneten wenig später Schleswig-holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen  (CDU), Norderstedts Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote (CDU) und Gartenschau-Geschäftsführer Kai Jörg Evers das 72-Hektar-Gelände rund um die "Costa Kiesa" auch offiziell.

Bis zum 9. Oktober ist der Norderstedter Stadtpark nun zahlender Kundschaft vorbehalten, die für 15 Euro Eintritt (Tageskarte Erwachsene) zahlreiche Themengärten und drei unterschiedlich ausgerichtete Parks zu sehen bekommt:

  • Den Seepark, der aus den ehemals zwei durch einen Damm getrennten Baggerseen entstand und neben einem Rundweg, einer Art Promenade und Spielplätzen mit Seeblick auch ein Strandbad zu bieten hat. Der "vereinigte" See hat eine Fläche von 25 Hektar und ist damit größer, als die Binnenalster in Hamburg.
  • Den Waldpark mit teils altem, teils neu angepflanztem Baumbestand, der zuvor einige Jahrzehnte "wild" gewachsen war und für die Schau erheblich gelichtet wurde.
  •  Und den Feldpark, in dem vor allem kunstvoll und höchst unterschiedlich angelegte (Themen-)Gärten präsentiert werden.

Mehr als 600.000 BesucherInnen sollen nach den Planungen der OrganisatorInnen in den nächsten 172 Tagen die Kassen der Schau passieren, um die Investitions- und Durchführungskosten der Veranstaltung wieder einzuspielen. Andernfalls müsste im Endeffekt die Stadt Norderstedt das Minus tragen und in ihren bereits angespannten Haushalt einarbeiten. Dabei gehen Kritiker der Landesgartenschau ohnehin davon aus, dass die Stadtverwaltung neben den 12,5 Millionen Euro Bau- und Planungskosten und 8,5 Millionen für die Organisation während der Schau zahlreiche Zusatz-Kosten im regulären Haushalt "versteckt" hat. So tauchen die neuerdings überall in Norderstedt entstandenen Blumenbeete und -kästchen wohl nicht in den Gartenschau-Budgets sondern auf den Konten des Betriebshofs auf. Auch viele Zuwegungen, die nicht unmittelbar auf dem LGS-Gelände liegen, dürften aus gewöhnlichen Stadtmitteln bestritten worden sein.

Ebenfalls zufrieden: Baudezernent Thomas Bosse. (Foto: WS)

Ebenfalls zufrieden: Baudezernent Thomas Bosse. (Foto: WS)

Nichtsdestotrotz: Zumindest das Erreichen der erhofften Besucherzahlen ist zum Start der Schau am vergangenen Osterwochenende ein wenig realistischer geworden. Rund 30.000 Menschen strömten in fünf Tagen auf das Stadtpark-Gelände und setzten damit ein erstes Ausrufungszeichen. Unter großem Medienandrang hatte Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) die Schau am Donnerstag mit mehreren Landesministern im Gepäck und im Beisein von Norderstedts Bürgermeister Hans-Joachim Grote (CDU) sowie der Segeberger Landrätin Jutta Hartwig (SPD) vor 900 geladenen Gästen und Organisator Kai Jörg Evers eröffnet. Unangenehm fiel Einigen dabei die Norderstedter Landtagsabgeordnete Katja Rathje-Hoffmann (CDU) auf, die sich als "Botschafterin der Landesgartenschau" allzu deftig in den Vordergrund drängte (hier das dazugehörige Video der Politikerin).

Eröffnungsshow (Foto: WS)

Eröffnungsshow (Foto: WS)

Mit dem erfolgreichen Start widerlegten die OrganisatorInnen des Events auch Gerüchte, nach denen die Arbeiten am LGS-Gelände nicht bis zum Startschuss fertiggestellt werden könnten. Noch eine Woche vor der Eröffnung lästerte etwa die Online-Version der Welt, dem Betrachter könne angesichts halb fertiger Wege und Gebäuden im annähernden Rohzustand "schon bange werden". Außerdem, so die Welt weiter, bewerbe sich nach Schleswig und Norderstedt aus gutem Grund keine weitere schleswig-holsteinische Stadt um die Ausrichtung einer Landesgartenschau, eine solche Veranstaltung sei schlicht nicht attraktiv. Tatsächlich war bis dato auch keine weitere Schau ausgeschrieben, was Landeschef Carstensen jetzt nachholen will: 2014 soll eine andere Kommune im nördlichsten Bundesland die Mischung aus Blümchen-Kuns, Show-Event und Gartenbau-Messe ausrichten.