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Freitag, 15. Juli 2011, 15:50 Uhr

Bürgermeister setzt sich gegen Kreis-Anweisungen durch

Grote schickt Kuno

Kuno-Team (Foto: kba-ev.de)

Kuno-Team (Foto: kba-ev.de)

Infoarchiv Norderstedt | Norderstedts Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote (CDU) hat ein Machtwort gesprochen: Notfalls auch gegen Anweisungen aus dem Kreis soll die hiesige Rettungsleitstelle den niegelnagelneuen Rettungs-, bzw. "Notarzteinsatzhubschrauber" des Rettungsdienstes KBA anfordern, wenn der schneller am Einsatzort sein kann, als ein herkömmliches Rettungsfahrzeug.

Hans-Joachim Grote

Hans-Joachim Grote

Zuvor hatte die Segeberger Kreisverwaltung angekündigt, den Helikopter aufgrund gesetzlicher Formalien nicht einzusetzen und entsprechende Weisung an die Rettungsleitstelle auszugeben. Das jüngst angeschaffte Fluggerät, so der Kreis, sei "kein Luftrettungsmittel im Sinne des Rettungsdienstgesetzes" - unerheblich davon, ob insbesondere ländliche Gebiete des Kreises per Helikopter deutlich schneller erreichbar wären, als bisher. Nach Berichten der Norderstedter Zeitung (NZ) hat Grote diesen Konflikt jetzt vorläufig entschieden: "Wir werden den Hubschrauber einsetzen", sagte er gegenüber der Zeitung und will damit neben der schnelleren Hilfe für Kranke und Verletzten auch die Mitarbeiter der Leitstelle schützen, die andernfalls im Zwiespalt zwischen Kreis-Anweisung und gebotener Hilfeleistung stünden. 

Kuno (Foto: kba-ev.de)

Kuno

Interessant ist aber nicht nur, ob der nun vorhandene Hubschrauber eingesetzt wird, sondern auch die Frage, warum er überhaupt angeschafft wurde, bevor seine Nutzung feststand. Nach Darstellung des gemeinnützigen Betreibers Krankentransporte, Behinderten- und Altenhilfe e.V. (KBA) wurde das "Notarzt-Einsatz-Hubschrauber-Projekt" bereits 2009 angestoßen, 2010 vorgestellt und nun ab dem morgigen Samstag umgesetzt. Ziel der Helikopter-Anschaffung ist es demnach, in ganz Schleswig-Holstein einen schnellen Notarzt-Einsatz anzubieten, insbesondere in den ländlichen Gebieten. Das Fluggerät soll künftig immer dann den Vorzug vor Rettungsfahrzeugen erhalten, wenn es schneller am Einsatzort sein kann, im Raum seiner "Heimat" Hartenholm zudem "primäres Einsatzmittel" sein. Nach Informationen der Norderstedter Zeitung will aber bislang kaum ein Kreis vom KBA-Helikopter Gebrauch machen, offenbar hat nicht nur der Kreis Segeberg seine Leitstelle angewiesen, auf fliegende Ärzte zu verzichten. Dessen Einsatz ist übrigens gar nicht mal so teuer: Laut NZ muss die jeweilige Krankenkasse für einen kurzen Flug etwa 600 Euro berappen, wobei ein Rettungswagen auch schon 575 Euro kostet. Für einen Rettungstransporthubschrauber hingegen, der auch Verletzte aufnehmen und transportieren kann, können schon mehrere Tausend Euro in Rechnung gestellt werden.

Jenseits der laufenden Auseinandersetzungen über seinen Einsatz wurde KUNO-SH-01, wie der Helikopter offiziell gerufen wird, am Freitag erst einmal zünftig eingeweiht: Um 12 Uhr erfolgten auf dem Flugplatz Hartenholm Taufe und "Segnung" durch Pastor Gunnar Urbach, anschließend die Inbetriebnahme des Hubschraubers.

Ein Kommentar zu diesem Artikel

19.07.2011, 16:34 Uhr Anonymousreply this topic

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