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Donnerstag, 22. September 2011, 11:01 Uhr

Unternehmervereinigung belebt den Autobahnanschluss NoMi wieder

Handelskammer im Abseits

Infoarchiv Norderstedt | Eigentlich ist der Streit um einen Autobahnanschluss Norderstedt-Mitte lange entschieden, die Industrie und Handelskammer zu Lübeck (IHK) mag das aber nicht akzeptieren: Online führte die Wirtschaftsvereinigung jetzt eine nicht repräsentative Umfrage unter ihren Mitgliedern durch - das wenig überraschende Ergebnis: 87% der Teilnehmer "fordern den zügigen Bau der Anschlussstelle".

Die IHK greift das Thema nicht zum ersten mal (wieder) auf: Erst im Mai hatten Vertreter der Handelskammer während eines Besuches der Landesgartenschau erneut den Bau der dritten Norderstedter Anschlussstelle gefordert, nun prescht IHK-Vicepräses Bernd Jorkisch erneut mit dem Anliegen vor. Der Daldorfer Unternehmer, der auch Vorsitzender des Wirtschaftsbeirates für den Kreis Segeberg ist, hält es für die 8.000 Unternehmen in der Nordgate-Region "nicht länger hinnehmbar", dass der "Wirtschaftsstandort Norderstedt" nur über die Anschlussstellen Schnelsen-Nord und Quickborn erreichbar ist. Die Verbindungsstraßen B432 und B433 seien zu Spitzenzeiten dauerhaft überlastet, hier seien Veränderungen dringend notwendig. Ähnlich äußert sich IHK-Sprecher Can Özren.

Alleine die politischen Mehrheiten fehlen: Bereits im Vorfeld der Kommunalwahlen 2008 hatte sich einzig die CDU für den Bau der Anschlusstelle Norderstedt-Mitte ausgesprochen, sowohl die "linken" Parteien SPD, GALiN und DIE LINKE, als auch die FDP lehnen die bereits baureif geplanten Zuführungs-Trassen quer durch die Garstedter Feldmark ab. Die CDU befürwortet den Bau zwar nach wie vor, auch Verkehrspolitiker Arne Michael Berg aber sieht laut Norderstedter Zeitung eine "qualifizierte Mehrheit gegen das Projekt". Tatsächlich hatte die Union 2008 wohl gerade mit ihrer Wahlkampf-Aussage, nur mit der Wahl der Union käme der Anschluss, Stimmen verloren - insbesondere in Garstedt.

Dabei gibt es durchaus Argumente für den Bau: Rund zwölf Kilometer liegen zwischen den bestehenden Auffahrten Schnelsen-Nord und Quickborn, eigentlich zu viel für einen dicht besiedelten, städtischen Bereich. Und die Staus auf den von Jorkisch angesprochenen Bundesstraßen tragen auch nicht eben zur Lebensqualität bei. Das gilt aber eben erst recht für den Bau einer Zufahrt quer durch die Garstedter Feldmark, ein ökologisch wertvoller und bislang von Verkehrsbelastungen mehr oder weniger unberührter Grünstreifen entlang der A7, der von vielen NorderstedterInnen als Naherholungsgebiet genutzt wird.

Und so bleibt der erneute Vorstoß der IHK wohl das, was er sein soll: Ein wenig Getöse für die Mitgliedschaft, vielleicht auch die leise Hoffnung darauf, dass der stete Tropfen den Stein irgendwann doch noch höhlt. Für die nächsten Jahre jedenfalls ist und bleibt das Verkehrsprojekt tot.

Ein Kommentar zu diesem Artikel

27.09.2011, 4:33 Uhr Anonymousreply

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