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Samstag, 12. Februar 2011, 15:03 Uhr

Folgen der Privatisierung im Jahr 2000

Krankenhaus Kaltenkirchen vor dem Aus

Infoarchiv Norderstedt | Schwerer Schlag für Kaltenkirchen und die medizinische Versorgung im Kreis Segeberg: Wie bereits länger befürchtet, geben die Paracelsus-Kliniken das Kaltenkirchener Krankenhaus auf. Die zuletzt diskutierten Pläne, in den leeren Räumen des ehemaligen Kreiskrankenhauses eine psychosomatische Klinik einzurichten, werden von den Krankenkassen nicht unterstützt. Es war das Jahr 2000, als der Segeberger Kreistag die Privatisierung des Kreiskrankenhauses in Kaltenkirchen beschloss. Damals stand der Verkauf kommunalen Eigentums an finanzstarke Investoren noch hoch im Kurs und die Paracelsus Kliniken versprachen neben einer zehnjährigen Bestandsgarantie auch so manche positive Entwicklung. Doch die muss am Krankenhaus Kaltenkirchen vorbei gegangen sein und das nicht ganz zufällig: Schon früh entschied der Klinik-Konzern, seine Aktivitäten künftig in Henstedt-Ulzburg zu konzentrieren. Dort war die "Para-Klinik" zuletzt für fast 30 Millionen Euro modernisiert und ausgebaut worden, auch die Nähe zu Hamburg war ein Argument für die Verlegung ganzer Abteilungen in den Ulburger Ortsteil Rhen.

 

Logo der Paracelsus-Kliniken

Logo der Paracelsus-Kliniken

Bis Mitte März werden nun die letzten Stationen von Kaltenkirchen nach Henstedt-Ulzburg verlegt, nur die Notfallambulanz macht laut Matthias Stulpe-Diederichs, Verwaltungschef der beiden hiesigen Kliniken, vorerst weiter. Wenn allerdings bis Ende des Jahres kein tragfähiges Nachfolgekonzept auf die Beine gestellt werden kann, so ließ er gegenüber der Segeberger Zeitung keinen Zweifel, wird das Krankenhaus Kaltenkirchen nicht nur endgültig geschlossen, sondern auch in Teilen abgerissen. Nur im ehemaligen Verwaltungstrakt scheint sich das Medizinunternehmen Med Baltic mit einer orthopädische Praxis zu etablieren, die dort in naher Zukunft auch ambulante Reha-Maßnahmen plant.