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Freitag, 31. Mai 2013, 11:00 Uhr

Kreis-CDU in Feierlaune

Infoarchiv Norderstedt | "Mehr geht nicht", mit diesen Worten kommentierte am Montag der CDU-Kreisvorsitzende Gero Storjohann den Gewinn aller 25 Wahlkreise in Segeberg. Mit insgesamt 43,7% der Stimmen konnte die Union ihr schwaches Ergebnis von 2008 vergessen machen.

Die Wahlsieger von der CDU am Montag

Freuten sich gemeinsam über das beste Wahlergebnis in Schleswig-Holstein (v.l.): MdL Katja Rathje-Hoffmann, MdB Gero Storjohann, Claus Peter Dieck und Kreispräsident Winfried Zylka (Foto: CDU)

Außerdem wurden Claus Peter Dieck und seine Mannschaft mit Abstand stärkste Partei im Kreis und scheiterten nur deshalb an einer erneuten, schwarz-gelben Mehrheit im Kreistag, weil die FDP ihren Stimmenanteil fast halbierte. Und da 43,7 Prozent nicht nur eine Steigerung um 1,6 Prozentpunkte bedeuteten, sondern auch das landesweit beste Kreisergebnis der Partei, heimsten die Segeberger ChristdemokratInnen noch am Wahlabend eine Gratulation ihres Landesvorsitzenden Reimer Böge ein, der per Handy auf dem Brüsseler Flughafen mitfeierte. Auch in Norderstedt gab sich die Partei zufrieden, feierte den Zuwachs um einen Prozentpunkt als Erfolg. Einzig die Wahlkreisniederlage von Fraktionschef Gert Leiteritz - und damit sein Fehlen in der künftigen Stadtvertretung - drückten hier ein wenig auf´s Gemüt.

Gute Laune auch bei Grünen und Wählergemeinschaften: Während die Fluglärm-GegnerInnen von Wir in Norderstedt (WIN) nach ihrem 7,3-Prozent-Coup schwer damit beschäftigt sein dürften, sich außerhalb ihres Kernthemas zu positionieren, feiert Bündnis 90/Die Grünen in Kreis wie Kommunen so etwas wie "gefestigtes Wachstum". In Norderstedt machte Katrin Schmieder dann auch gleich mal deutlich, dass die Grünen "keine Berührungsängste mit der CDU" haben und freute sich über die offenbar reibungslose Ablösung der GALiN. Gegenüber der Norderstedter Zeitung kündigte WIN-Vorstand Klaus-Peter Schulz derweil an, "jetzt mal richtig Druck in Kiel" zu machen - natürlich in Sachen Fluglärm. Das wird zwar kaum Folgen haben, zumal man die eigene Ruhe mit mehr Lärm für Zehntausende Hamburger erkämpfen will, reicht aber sicher, um bis zu 24 Prozent der WählerInnen in einzelnen Garstedter Wahllokalen zu befriedigen - zunächst.

Zittern vor der Rathaus-Leinwand - die ersten Ergebnisse treffen ein.

Zittern vor der Rathaus-Leinwand: Die ersten Ergebnisse treffen ein (Foto: Infoarchiv)

Eher übersichtlich hingegen die Freude von Norderstedts SPD-Chefin Katrin Fedrowitz, die nicht nur eine deutliche Niederlage gegen Alt-CDU-Fraktionschef Günther Nicolai in ihrem Wahlkreis, sondern auch ein leichtes Minus ihrer Partei auf Stadtebene hinnehmen musste. Dabei wollte man sich doch eigentlich deutlich verbessern und an die Union heranrobben. Auf Kreisebene hingegen bewegt ein Plus von fast drei Prozentpunkten Fraktionschefin Edda Lessing zu einem insgesamt positiven Fazit: "Es könnte zwar immer besser sein, aber wir sind froh, in Segeberg einen Zuwachs und ein Ergebnis über unserem Landesschnitt erreicht zu haben." Bitter hingegen die Wahlbeteiligung, bei nur 45,1% seien auch wieder viele sozialdemokratische Wählerinnen nicht an die Urnen gegangen, außerdem habe man, so Lessing weiter, Stimmen an die Grünen abgegeben.

Als "gerupft, aber nicht tot", bezeichnet sich nach herben Stimmenverlusten DIE LINKE. Nur 3,1 Prozent im Kreis (bislang 7,3%) und 4,3 Prozent in Norderstedt (8,4) stehen dem erstmaligen Einzug in die Stadtvertretung Kaltenkirchen gegenüber. Hier erreichte die Partei immerhin 4,7% der Stimmen. Auch weil seine Partei bei den absoluten Stimmen förmlich einbrach, attestiert Kreischef Björn Radke seiner Partei unterm Strich eine "herbe Niederlage", denn "4.375 WählerInnen haben der LINKEN gegenüber 2008 ihre Zustimmung entzogen." Keine Verlautbarung gibt es bislang von den Liberalen, die ebenfalls flächendecken einbrachen. Norderstedts Fraktionschef Klaus-Peter Schroeder allerdings war am Sonntag nach Bekanntwerden der ersten Ergebnisse erst einmal auf den Rathausmarkt geflohen, um durchzuatmen. Zu diesem Zeitpunkt stand seine FDP bei gerade einmal 2,5% - am Ende wurden es dann doch noch knapp doppelt so viele Stimmen.

2 Kommentare zu diesem Artikel

01.06.2013, 17:16 Uhr Infoarchiv NorderstedtWichtige Ergänzung!

Vielen Dank für den nicht ganz unwichtigen Zusatz! Allerdings waren von der niedrigen Wahlbeteiligung ja alle Gruppen und Wählergemeinschaften betroffen. Die Union hat im Verhältnis dazu also trotz absoluter Stimmenverluste noch vergleichsweise solide abgeschnitten.

01.06.2013, 16:50 Uhr AnonymousHalleluja

Nachdem die CDU im Kreis 2008 (42,1) gegenüber 2003 (54,8) satte 12,7 % verlor, hat sie nun trotz nochmal 138 Stimmen Rückgang zu 2008 wegen der dürftigen Wahlbeteiligung immerhin 43,7 erzielt. Halleluja!

Keiner weiß, was in dem Nichtwählerpotential schlummert.