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Donnerstag, 10. März 2011, 19:44 Uhr

Erneut Einsatz von Streikbrechern

Lokführer-Streik traf auch die AKN

Winkende Lokführer waren heute Mangelware.

Winkende Lokführer waren heute Mangelware.

Infoarchiv Norderstedt | Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat mit massiven Arbeitsniederlegungen auch in der Region den Kampf um einen einheitlichen Lokführer-Tarif und Lohnerhöhungen fortgeführt. Auf den von der AKN betriebenen Linien A1 (Hamburg - Neumünster), A2 (Norderstedt - Ulzburg-Süd) und A3 (Henstedt-Ulzburg - Elmshorn) kam es heute zu Ausfällen und Verspätungen.

Wie bei den vorangegangenen Warnstreiks bemühte sich die AKN dabei, die in der GDL organisierte Lokführer durch Streikbrecher und Mitglieder anderer Bahn-Gewerkschaften zu ersetzen. Dies gelang nach Berichten des NDR aber nur teilweise: Die Streiks im morgendlichen Berufsverkehr sorgten auch hier zu zahlreichen Verspätungen und vereinzelten Zugausfällen. Nach Angaben von Lutz Schreiber, Vorsitzender der GDL Nord, haben heute alleine in Norddeutschland rund 400 Lokführer die Arbeit niedergelegt. Schwerpunkte waren die von der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) betriebene Strecke Hamburg-Flensburg, die von der Deutschen Bahn (DB) befahrene Trasse Hamburg-Lübeck und der Güterbahnhof Maschen.

Die GDL verlangt in der laufenden Tarifrunde ein Lohn-Plus von 5 Prozent und vor allem einen firmenübergreifenden Flächentarif. Bislang verdienen Lokführer in Tochtergesellschaften der DB und bei kleinen Privatunternehmen bis zu 30% unter dem DB-Tarif. Erst vor wenigen Tagen hatten sich in einer Urabstimmung mehr als 90% der betroffenen GDL-Mitglieder für einen Arbeitskampf ausgesprochen. Die GDL ist Mitglied im dbb beamtenbund und tarifunion (ehemals Deutscher Beamtenbund) und damit nicht Teil des Deutschen Gewerkschafts Bundes (DGB). Verschiedene DGB-Gewerkschaften und insbesondere die dortige Eisenbahner- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) werfen der GDL vor, sich auf die wirkungsmächtigste Berufsgruppe zu konzentrieren und ihnen auf dem Rücken der schwächeren Berufe Vorteile zu verschaffen. Dies erklärt allerdings nicht, warum es der EVG selbst nicht gelungen ist, bei den Lokführern eine nenneswerte Organisierung zu erreichen.

Veröffentlicht in Arbeit & Kapital mit den Schlagworten AKN, Arbeitskampf, EVG, GDL, Gewerkschaften