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Samstag, 16. Juni 2012, 14:56 Uhr

Ulze wird teilweise abgeriegelt

Polizei will gegen Deutschland-Nerds vorgehen

Aral-Tanke an der Ulzburger Straße

Die "Tankstelle des Grauens": Hier versammeln sich nach Deutschland-Spielen bis zu 700 voll- und angetrunkene Jugendliche und spielen Ausnahmezustand (Foto: Infoarchiv)

Infoarchiv Norderstedt | Für einige ist es "just fun", für andere gefährlicher Irrsinn oder auch plumper Nationalismus: Seit der WM 2006 in Deutschland haben es sich jugendliche Deutschland-Fans zur Angewohnheit gemacht, nach erfolgreichen Spielen der Nationalmannschaft die Ulzburger Straße in Höhe der Aral-Tankstelle zu blockieren, kollektiv zu saufen und Deutschland-Parolen zu gröhlen. Doch damit könnte jetzt Schluss sein ...

Deutschland-Fanartikel im Anzeigenblättchen

Deutschland-Spielzeug zu Ramschpreisen

... denn weil in der Vergangenheit viele der bis zu 700 Versammelten immer mal wieder damit begonnen hatten, vorbeikommende Linienbusse "aufzuschaukeln" (siehe Video unten), Betrunkene auf Motorhauben und Autodächern spazieren zu fahren oder einfach nur Sachschäden anzurichten, wollen Polizei und Tankstellen-Pächter das abstruse Treiben nun beenden oder zumindest einschränken. Schon während der zweiten Halbzeit der morgigen EM-Partie gegen Nachbar Dänemark wird die Ulze laut Polizeichef Dieter Aulich zwischen Harckesheyde und Mühlenweg abgesperrt. Außerdem schließt Betreiber Michael Hermann seine Tankstelle samt Betriebshof und lässt das Gelände durch ein Security-Unternehmen sichern.

Inwiefern diese Maßnahmen das Treiben unterbinden, oder eben doch nur um zweihundert Meter nach Süden verlagern, muss abgewartet werden - die Zahl von insgesamt acht eingesetzten PolizistInnen spricht jedoch für Letzteres. Bleibt die Frage, was es mit diesem trotz aller Fußballeuphorie dann doch relativ verkrampften Abfeiern samt Alkoholexzess und Feuerwerk auf sich hat - und wer am Ende von so viel "Deutschland"-Hype profitiert. Einen kleinen, polemischen Einwurf zu diesem Thema veröffentlichte das Infoarchiv bereits im Juli 2006 ... und irgendwie scheint er uns noch immer brandaktuell.