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Mittwoch, 31. Mai 2006, 21:30 Uhr

Gedenkveranstaltung an den Arzt Karl-Rainer Fabig

Aktuelles aus der Umweltmedizin

Infoarchiv Norderstedt | Der Hamburger Umweltmediziner Karl-Rainer Fabig ist vor einem Jahr plötzlich gestorben.

Zu seinem Gedenken findet eine Veranstaltung in der Ärztekammer statt, siehe beiliegendes Programm. Die Veranstalter bitten darum, im Rahmen dieser Gedenk- und Vortrags-Veranstaltung keine weiteren spezifischen Fragen zu stellen, sondern diese nach der Veranstaltung an die Refererenten zu richten.

Moderation: Dr. A. zum Winkel, Arzt für Arbeitsmedizin, und Dr. N. Neuburger, Arzt für Innere Medizin, Hamburg

Vorträge zu den Themen:

1. Befindlichkeitsstörungen und andere gesundheitliche Auswirkungen einer Belastung durch hochfrequente elektromagnetische Felder (Mobilfunk, Rundfunk- und Fernsehsender, schnurloses Telefon)

Prof. Dr. med. R. Frentzel-Beyme, Umweltforschungs- und Technologiezentrum (UFT) der Universität Bremen (ehem. auch Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin)

Mobilfunk und schnurlose Datenübertragung (schnurloses Telefon nach DECT-Standard, WLAN) haben nicht nur Einzug in Büros, Praxen und andere Betriebe gefunden, sie stellen vielmehr für einen großen Teil der Bevölkerung eine Selbstverständlichkeit dar. Den hochfrequenten elektromagnetischen Feldern kann sich inzwischen niemand mehr entziehen. Studien auch staatlicher Institutionen weisen auf Befindlichkeits-störungen sowie gentoxische Effekte in der Zellkultur hin.

2. Polymorphismen im Bereich von Entgiftungsenzymen bei Umweltpatienten (Studie an Patienten der Praxis Fabig zusammen mit Herrn Fabig)

Es muss von einem bestimmten Prozentsatz der Bevölkerung ausgegangen werden, der überempfindlich auf geringe Konzentrationen von Chemikalien reagiert, bei denen eine Normalperson keinerlei Beschwerden angibt. Studien weisen darauf hin, dass im Bereich bestimmter Entgiftungsenzyme Auffälligkeiten insbesondere bei Patienten mit MCS-Syndrom (Multiple Chemikalien Sensitivität), aber auch bei anderen umweltmedizinischen Krankheitsbildern zu finden sind.

Dr. E. Schnakenberg, Wissenschaftl. Leiter des Instituts für Pharmakogenetik und Genetische Disposition, Langenhagen

3.Therapie von Umwelterkrankungen,Erfahrungen aus 10 Jahren stationärer Behandlung

Dr. E. Schwarz, Ltd.Arzt des Fachkrankenhauses Nordfriesland, Bredstedt (Umweltmedizin und Rehabilitation)

Bisher gibt es keine evidenzbasierten Richtlinien zur Therapie von Umwelt-erkrankungen. Dennoch haben sich gewisse Standards im Bereich der stationären Behandlung etabliert, die es zu diskutieren gilt.

4. Aktuelle rechtliche Tendenzen und Herausforderungen im Bereich der Umweltmedizin

Rechtsanwalt W. Krahn-Zembol, Wendisch-Evern

Bis heute ist das umweltmedizinische Krankheitsbild "MCS-Syndrom" weder juristisch noch medizinisch anerkannt. Zwar gibt es bereits Beispiele von Frühverrentung, Anerkennung von Schwerbehinderung und Einschränkungen bei der Einschätzung der Arbeitsfähigkeit durch arbeitsamtsärztliche Dienste infolge eines MCS-Syndroms, es wird jedoch in der Regel nicht diese Diagnose genannt, vielmehr häufig von Depressionen bzw. depressiven Reaktionen gesprochen. Erfahrungen aus der Rechtssprechung - auch Beispiele aus dem Berufskrankheitenrecht - sollen vorgestellt werden.

Mittwoch, 31. Mai 2006, 21:30 Uhr, Ärztekammer, Humboldtstr.56 (Nähe U-Mundsburg)
Eintritt: -
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