Infoarchiv Norderstedt | Ein Zeichen für die Verkehrswende: Knapp 12.000 Menschen haben sich am Sonntag im Großraum Hamburg auf´s Rad geschwungen und an der traditionellen Fahrradsternfahrt teilgenommen. Die Route aus Richtung Bad Bramstedt war schon in Norderstedt auf mehr als 300 TeilnehmerInnen angewachsen.

TeilnehmerInnen auf der Ulzburger Straße (Foto: Infoarchiv)

In Höhe Langenhorn-Markt stießen die Teilnehmer aus Niendorf und Schnelsen dazu, am Winterhuder Markt vereinigten sich die Routen aus Hamburg-Nord und -Mitte. Highlight der Sternfahrt war aber wie in den Vorjahren die Fahrt von mehreren Tausend TeilnehmerInnen aus dem Süden Hamburgs über die Köhlbrandtbrücke. Während die VeranstalterInnen 12.000 TeilnehmerInnen zählten, sprach die Polizei lediglich von 7.150 Radlern. Die tatsächliche Resonanz ist schon deshalb schwer zu ermitteln, weil Viele nicht die gesamte Strecke mitfahren sondern teils dazustoßen oder früher umkehren.

Die Fahrradsternfahrt findet seit 2006 alljährlich am dritten Sonntag im Juni statt und mobilisiert meist zwischen zehn- und fünfzehntausend RadlerInnen. Die Organisatoren um den ADFC und verschiedene Umweltverbände fordern vom Senat verstärkte Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Förderung des Radverkehrs. Entgegen ursprünglichen Verlautbarungen habe die Stadt ihre verkehrspolitischen Ziele inzwischen auf den "St. Nimmerleinstag" verschoben und sei beim bundesweiten ADFC-Fahrradklimatest zu Recht wieder auf den letzten Platz aller norddeutschen Städte gewählt worden.

Um diesen Trend umzukehren, fordern die "Sternfahrt-Macher" unter anderem eine Regelgeschwindigkeit von 30 km/h, den Bau der Stadtbahn und die deutlichen Stärkung des Radverkehrs. Die nächste Fahrradsternfahrt findet am 15. Juni 2014 statt, wer nicht ganz so lange warten will, hat die Möglichkeit, Teil der einmal im Monat durch Hamburg radelnden Citical Mass ("kritische Masse") zu werden. Dabei fahren bis zu 2.000 RadlerInnen kreuz- und quer durch Hamburgs City und legen dabei ganz nebenbei den gesamten innerstädtischen Autoverkehr lahm. Los gehts an jedem letzten Freitag um 19 Uhr, der Treffpunkt wird erst am Veranstaltungstag selbst auf der Homepage bekannt gegeben.