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Montag, 23. Januar 2012, 22:20 Uhr

Stadtwerke bauen Becken für Schulen und Vereine

3 Millionen für neue Schwimmhalle

Infoarchiv Norderstedt | Sparen war gestern: Mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP hat der Norderstedter Ausschuss für Schule und Sport vergangene Woche den Bau einer neuen Schwimmhalle für gut 3 Millionen Euro durchgewunken - spätere Kostensteigerungen nicht ausgeschlossen. Zwingend benötigt wird die Halle nicht - im jüngst veröffentlichten Sportstättenleitplan der Stadt heißt es, die vorhandenene Sportstätten könnten die Bedarfe abdecken, wenn auch nur knapp.

Die neue Schwimmhalle mit zwei Becken (Grafik: Stadtwerke)

Die neue Schwimmhalle mit zwei Becken (Grafik: Stadtwerke)

Das bekräftigte am Freitag indirekt auch noch einmal Thomas Broscheit, zuständiger Mitarbeiter des Amtes für Schule, Sport und Kindertagesstätten. Gegenüber der Norderstedter Zeitung gab er zwar zu bedenken, dass die vorhandenen Kapazitäten für Vereinssport zur Zeit an ihre Grenzen stoßen, das Angebot für den Schulsport reiche hingegen vollkommen aus. Und das betrifft letztlich auch das nasse Element: Mit einzelnen Bahnen des ARRIBA-Erlebnisbades und zwei "Lehrschwimmbecken" in den Regionalschulen Garstedt und Friedrichsgabe stehen für das Schulschwimmen, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und die Startgemeinschaft Wasserratten drei Standorte zur Verfügung.

Weil von denen aber zwei - nämlich die Lehrschwimmbecken - dringend sanierungsbedürftig sind, rechnet die Verwaltung der Kommunalpolitik ein Nullsummenpiel vor: Baue man jetzt zügig eine moderne Schwimmhalle, so die Rechnung, habe man zwar die Baukosten zu wuppen, spare aber künftig sowohl den Unterhalt, als auch hohe Sanierungskosten der Becken in den Regionalschulen. Auch die Kosten, die beim Transport von GrundschülerInnen zum Schwimmunterricht anfallen und von der Stadt getragen werden, seien bei einer zentralen Lösung am ARRIBA identisch. Bei dieser Rechnung allerdings ist weder klar, wie teuer die Schwimmhalle wirklich wird, noch wurden Nebenkosten wie der Rückbau der Lehrschwimmbecken eingerechnet. Auch ein Konzept für den durch die Konzentration des städtischen Schwimmens am ARRIBA noch einmal zunehmenden PKW-Verkehr fehlt bislang gänzlich: Seit Jahren streitet die Kommunalpolitik ergebnislos über Ansätze, die Verkehrsbelastung der ARRIBA-AnwohnerInnen zu senken, der Bau einer zusätzlichen Schwimmhalle wird Staus, zugeparkte Einfahrten und auch den Parksuchverkehr dort noch einmal deutlich steigern.

Trotz dieser Probleme und des parteiübergreifend proklamierten Sparwillens stimmten die Ausschussmitglieder von CDU, SPD und FDP jetzt für den Schwimmhallen-Neubau und ignorierten dabei unter anderem, dass die Pläne dafür eher zufällig im Stadtwerke-Haushalt aufgefallen waren und anschließend im Schweinsgalopp durchgesetzt wurden. Am Ende blieb noch nicht einmal die Zeit, eine komplexe Anfrage der GALiN zum Thema zu beantworten - die war einfach vergessen worden. Nach einem kurzen "Sorry" wurde trotzdem abstimmt. Entstehen soll die Halle auf dem Freibad-Gelände des ARRIBA und das schon bis Anfang 2013.