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Mittwoch, 19. März 2014, 13:11 Uhr
"Akte Thormählen" geschlossen
Infoarchiv Norderstedt | Wegen Betrugs hat das Amtsgericht Norderstedt den ehemaligen Henstedt-Ulzburger Bürgermeister Torsten Thormählen am Montag zu einer Geldbuße von 24.000 Euro verurteilt.
Um die Abführungspflicht für seine Nebeneinkünfte als Vorstand der Kommunalbetriebe Ellerau zu umgehen, hatte der 50jährige zwischen 2007 und 2011 einen Großteil seiner Bezüge in Beraterverträge umgelenkt, diese Summen aber weder der Gemeinde Henstedt-Ulzburg, noch der Stadt Norderstedt vollständig offenbart, für die er zuvor als Sozialdezernent tätig war.
Der Behauptung der Verteidigung, im Norderstedter Rathaus habe jeder um die Nebeneinkünfte gewusst, mochte das Gericht nach Zeugenaussagen von Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote sowie der ehemaligen Hauptamtsleiterin der Stadt, Siegrid Becker, nicht folgen. Weil sich Thormählen jedoch einsichtig zeigte und den beiden Kommunen bereits Gelder zurückzahlt, beließ es Amtsrichter Jan-Wilhelm Buchert am Ende bei einer Geldbuße in Höhe von 200 Tagessätzen á 120 Euro.
Zumindest in Henstedt-Ulzburg ist die „Akte Thormählen“ damit endgültig geschlossen: Erst am Sonntag wurde der 44jährige Kripo-Beamte Stefan Bauer (parteilos) im ersten Wahlgang zum neuen Bürgermeister gewählt, Pro-Thormählen-Stimmen aus dem konservativen Lager um Bauunternehmer Volker Manke und den ehemaligen Bürgervorsteher Joachim Süme (beide CDU) waren ohnehin schon länger verstummt. Die hatten noch während des Abwahlverfahrens die Unschuldsvermutung für Thormählen gefordert und dabei übersehen, dass die meisten Vorwürfe gegen den Verwaltungschef längst unstrittig waren und es bei einer Abwahl gar nicht um juristische Fragen geht.