+ + + ARCHIVIERTER INHALT + + +

Diese Seite kommt aus unserem Archiv und enthält möglicherweise Informationen, die nicht mehr aktuell sind. Bitte beachten Sie das Veröffentlichungsdatum dieser Seite.

Donnerstag, 19. August 2010, 12:00 Uhr

Altnazi Manke tot

Infoarchiv Norderstedt | Wie die Norderstedter Zeitung am Dienstag berichtete, ist Heinz Manke, Gründer und Seniorchef der Henstedt-Ulzburger Manu Bauunternehmung, am vergangenen Wochenende im Alter von 91 Jahren gestorben.

Dabei waren für den 20. August gleich zwei Jubiläumsfeiern im Hause Manke angesetzt, weil sowohl das Bauunternehmen (40 Jahre), als auch die Grundstücksgesellschaft Manke (50 Jahre) runde Geburtstage hatten. Mit beiden Firmen zusammen ist Heinz Manke mehr oder weniger für den Bau von 10.000 Häusern und Wohnungen - überwiegend in Henstedt-Ulzburg - verantwortlich, außerdem war er als Spender und Mäzen bekannt, gründete unter anderem die Heinz-und-Gertrud-Manke-Stiftung. Weit weniger im Gespräch ist hingegen die braune Gesinnung des Stifters, die er wohl bis zu seinem Tod nicht ablegte. So organisierte Heinz Manke bis ins hohe Alter "Traditionstreffen" seiner Wehrmachtseinheit, die übrigens alle zwei Jahre in Henstedt-Ulzburg zusammenkam. Bis heute wird Mankes Privatadresse auf der Internet-Präsenz "Forum der Wehrmacht" unter "Traditionsgemeinschaften der Wehrmacht und der Waffen-SS" als Sitz der Traditionsgemeinschaft Artillerie-Regiment 161 geführt. Unvergessen auch eine Flugblatt-Aktion, die Manke im März 1998 gegen die Wehrmachtsausstellung in Kiel organisierte: Am 17. März flatterte damals Hunderten älteren EinwohnerInnen der Großgemeinde ein Pamphlet in den Briefkasten, in dem die Ausstellungsmacher verleumdet- und Front gegen die Ausstellung über die Verbrechen der Wehrmacht gemacht wurde. Obwohl von 22 Gleichgesinnten unterzeichnet, darunter auch vom damaligen CDU-Ortsvorsitzenden Günter Heinz Baum, musste Manke später kleinlaut zugeben, dass er der Urheber des Hetzblattes war. Die Verwicklung der örtlichen CDU, möglicherweise bis hin zu Bürgermeister Volker Dornquast (CDU) war unter anderem wegen der offenbar aus der Verwaltung "besorgten" Adressen wahrscheinlich, wurde aber nicht bewiesen. Mit Volker Manke übernahm später ein Sohn des Altnazis den Vorsitz der CDU Henstedt-Ulzburg, Heinz Manke verfügte außerdem über beste Verbindungen zu namhaften Unions-Größen wie etwa zu dem rechtskonservativen Verteidigungspolitiker Peter Kurt Würzbach, der sich 1998 übrigens auch in der Kampagne gegen die Wehrmachtsausstellung hervortat, die damas in einem Aufmarsch von rund 1.000 Neonazis in Kiel gipfelte.