+ + + ARCHIVIERTER INHALT + + +

Diese Seite kommt aus unserem Archiv und enthält möglicherweise Informationen, die nicht mehr aktuell sind. Bitte beachten Sie das Veröffentlichungsdatum dieser Seite.

Mittwoch, 28. März 2012, 10:13 Uhr

Autonome Gruppen: "Farbe bekannt"

Anschlag auf NPD-Kader

ram. | "Autonome Gruppen" haben sich dazu bekannt, in der Nacht auf den 27. März Wohnungen und PKW mehrerer schleswig-holsteinischer NPD-Kader "angegriffen" zu haben. Bei der Aktion im Rahmen der Antifa-Kampagne Farbe bekennen! wurden offenbar auch Fahrzeug und Hauswand von Daniel Nordhorn mit grüner Farbe markiert. Nordhorn ist Vorsitzender des NPD-Kreisverbandes Segeberg-Neumünster.

Daniel Nordhorn am Megafon in Bad Segeberg, Juli 2011

Daniel Nordhorn

Außerdem bekannten sich die AntifaschistInnen zu Farb-Attacken auf Jens Lütke (NPD-Landesvorsitzender, Chefredakteur der landesweiten Parteizeitung "Schleswig-Holstein-Stimme") und den Kieler NPD-Ratsherrn Hermann Gutsche, weil die "mit ihrem neonazistischen Weltbild das extremste Gegenteil der Vorstellung eines gleichberechtigten und solidarischen Zusammenlebens aller Menschen darstellen." Ziel der Anschläge ist laut Antifa, "die Aktionsmöglichkeiten [der NPD] im Landtagswahlkampf und darüber hinaus effektiv einzuschränken." Zuletzt hatte die rechtsradikale Partei angekündigt, im Wahlkampf neben massiver Plakatierung auch Lautsprecherwagen einzusetzen.

Daniel Nordhorn, der sich in seinem Twitter-Account als "Nationaler Aktivist - deutsch, stolz, kämpferisch!" präsentiert, führt den NPD-Kreisverband Segeberg-Neumünster laut einer Chronik der Autonomen Antifa Koordination Kiel seit Juli 2011. Da er zuvor Vorstandsmitglied der NPD Kiel-Plön war und auch der aktuelle Anschlag laut Antifa auf (s)eine Wohnung in Laboe erfolgte, scheint ihn mit dem Kreis Segeberg allerhöchstens sein Parteiamt zu verbinden. Trat der hiesige Kreisverband zuvor überhaupt nicht in Erscheinung, gelang es Nordhorn seit Herbst letzten Jahres immerhin, eine Reihe Infostände auf die Beine zu stellen, die mit einer Ausnahme jedoch regelmäßig im Fiasko endeten: Trotz Kooperation mehrerer NPD-Kreisverbände waren die Tische in der Regel mit nur vier oder fünf "Kameraden" besetzt und wurden meist schon nach weniger als einer Stunde von AntifaschistInnen belagert.

Zuletzt schlugen die Neonazis am 3. März in Henstedt-Ulzburg auf, wo es ihnen laut Beobachtern in knapp drei Stunden gelang, genau einen Passanten an ihren Stand zu locken. Nordhorn selbst erlebte den Tag etwas anders: In seinem Beitrag für die Internet-Präsenz der NPD Segeberg-Neumünster schrieb er unter einem Foto, das den Infotisch auf einem menschenleeren Platz zeigt: "Bereits von Weitem gut sichtbar, lockte unser mit Informationsmaterial reichlich bestückter Infotisch das unterschiedlichste Publikum an. Einige Interessenten unterstützten die NPD mit ihrer Unterschrift für die Landtagswahl, manch einer fragte gar nach einem Aufnahmeantrag."

Ein Kommentar zu diesem Artikel

29.03.2012, 23:31 Uhr AnonymousInfostand Henstedt Ulzburg

Da hat der nette Herr Nordhorn aber eine blühende Fantasie.
Der Infostand am 3. März war noch garnicht lange da, als auch schon eine deutliche Überzahl Antifaschist_innen die 5 "Kameraden" bis zum abbau des Standes belagerten.
Von zusprüchen oder gar Interesse war da nicht viel zu sehen...
Peinlich Herr Nordhorn.
Sie sind halt auch nur wie ihre geistigen Vorbilder von "Größenwahn" beeinflust und ebenso eine dumme Nazi***.