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Mittwoch, 15. Juli 2015, 15:32 Uhr

Bürgerentscheid wird ignoriert

Aus für das Freibad Ohlsdorf?

Infoarchiv Norderstedt | Der Hamburger Senat ignoriert den Bürgerentscheid zur Schließung des Freibades Ohlsdorf. Per "Senatsanweisung" wurden die ursprünglichen Pläne zum Teilverkauf der Badflächen und dem Neubau eines Hallen- und Spaßbades wieder in Gang gesetzt - trotz eines klaren "Nein" der Bürger.

Zeichnung eines Bades mit grünem Außengelände, darauf viele Badegäste

So könnte das verbleibende Außengelände eines runderneuerten Hallenbades Ohlsdorf aussehen (Zeichnung: Bäderland).

Schon Anfang 2008 hatten Senat und Bäderland geplant, große Teile des Freibadgeländes zu verkaufen und die Erlöse zum Neu- und Umbau des benachbarten Hallenbades zu verwenden. Doch weil sich wenig später 41.000 Menschen im Bezirk Hamburg-Nord an einem Bürgerentscheid der Initiative "Rettet das Freibad Ohlsdorf" beteiligten und 35.000 von ihnen das Projekt ablehnten, wurden Verkauf und Umbau vorerst gestoppt.

Bis jetzt: Wie schon beim Bebauungsplan Langenhorn 73 hat der Senat das Ergebnis des Bürgerentscheides kassiert, setzt seine ursprünglichen Pläne in Ohlsdorf per "kalter Evokation" durch. Gegen diese Entscheidung sammelt die Bürgerinitiative zwar erneut Unterschriften, ein erneuter Bürgerentscheid gegen das Senatshandeln ist aber nicht möglich. Neben der Initiative sehen auch DIE LINKE, FDP und CDU das Vorgehen des Senats kritisch - wenn auch aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln.

Bäderland will auf den verbleibenden Flächen ein neues Schwimmbad bauen, das sowohl ganzjähriges Schwimmen auf 50-Meter-Bahnen, als auch "familienfreundliches Freibad-Feeling" möglich macht. Trotz der geplanten Flächenverkäufe sollen auch nach dem Umbau rund 6.000 Quadratmeter Liegeflächen zur Verfügung stehen, dazu verschiedene Sport- und Freizeitangebote - und das bei unveränderten (Hallenbad-) Eintrittspreisen. Neben den Grün- und Liegeflächen, die für den Wohnungsbau vorgesehen sind, würde auch der Grüne Saal einem Hallenbad-Neubau zum Opfer fallen. Der Raum im ehemaligen Kassenraum des Hallenbades wird bislang regelmäßig für Veranstaltungen benachbarter Vereine und Initiativen genutzt. Eine frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung ist nicht geplant.