Infoarchiv Norderstedt | Die Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Wählergemeinschaft Henstedt-Ulzburg (WHU) sind noch nicht beigelegt, darauf jedenfalls lassen zwei namhafte Austritte schließen, die am Rande der Gemeinderatssitzung am Dienstag bekannt wurden: Annette Marquis und Martin Andernacht verlassen die WHU.

Karin Honerlah

Beide gelten als KritikerInnen von Fraktionschefin Karin Honerlah, der zuletzt von einigen Mitgliedern der Wählergemeinschaft ein allzu harrscher Führungsstil vorgeworfen wurde. Anhang von Vorstandswahlen und Antragsbeschlüssen während der letzten Mitgliederversammlung schien sich jedoch eine große Mehrheit für Honerlah abzuzeichnen. Andernacht, der bereits über eine eigene politische Homepage verfügt, will sein Mandat in der Gemeindevertretung behalten und denkt offenbar über einen möglichen Anschluss an andere Fraktionen nach. Der 50jährige war erst Ende 2010 für zwei Jahre als Vorsitzender der WHU wiedergewählt worden, gab das Amt aber im Frühjahr 2011 wegen seiner hohen, beruflichen Belastung vorzeitig ab. Die ehemalige stellvertretende Bürgermeisterin Anette Marquis hingegen hatte ihr Mandat kürzlich aus beruflichen Gründen zurückgeben müssen.

Holprig verlief auch die Wahl ihres Nachfolgers Wihelm Dahmen: Ausgerechnet einer seiner Fraktionskollegen beantragte für die Beschlussfassung über den künftigen, stellvertretenden Bürgermeister "geheime Abstimmung". Insgesamt sechs Gegenstimmen wurden am Ende bei Dahmens Inthronisierung gezählt, mehr als zuvor erwartet. Ob die "Nein"-Stimmen sämtlich aus Reihen der zerstrittenen Wählergemeinschaft kamen oder auch von traditionell WHU-kritischen Mitgliedern der Union, blieb bis zum Ende ebenso unklar, wie die Frage nach weiteren Austritten: Unter anderem in Zusammenhang mit der Grünen-Gründung am 31. Januar wird jedenfalls über Abgänge spekuliert.