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Sonntag, 5. Mai 2013, 21:03 Uhr

Bündnis geplatzt

Olaf Harning | Weil sich das Segeberger Bündnis gegen Rechts angeblich immer weniger mit "seiner eigentlichen Aufgabe" beschäftigte und jetzt auch noch zum Wahlboykott aufrief, haben sich die Jusos aus der Gruppe zurückgezogen.

Der Juso-Kreisvorstand 2010

2010 gewählt: Der Juso-Kreisvorstand (Foto: Jusos)

Auslöser des Bruches ist offenbar ein Aufruf zum Wahlboykott, den das Bad Segeberger "Enfant terrible" Margret Bonin abgesetzt haben soll. Die Polit-Aktivistin, unter anderem auch engagiert in einem unabhängigen Radioprojekt und einer Mütterinitiative zum Erhalt des alternativen Jugendzentrums Hotel am Kalkberg (HaK), war im Bündnis ebenso aktiv, wie die Juso-Vorstände Alexander Wagner und Frederik Digulla. Doch während sich die JungsozialistInnen auf die unmittelbare antifaschistische Arbeit konzentrierten, war Bonin immer wieder auch daran interessiert, den umstrittenen Bürgermeister der Stadt - Dieter Schönfeld (SPD) - anzugehen. Außerdem verglich sie die Vorgänge um Räumung und Abriss des HaK mit dem Terror der Nationalsozialisten, wurde deshalb auch von Bündnispartnern scharf kritisiert.

Dennoch fiel den Jusos der jetzt vollzogene Bruch schwer, zumal Wagner 2008 zu den Initiatorien des Bündnisses gegen Rechts gehörte. Am 3. Mai beschlossen sie ihren Austritt, weil sie den Aufruf zum Wahlboykott nicht mittragen wollten. Der nämlich, so Juso-Sprecher Digulla, "nutzt nur den radikalen Parteien", stattdessen müsse "der Schulterschluss von Politik und gesellschaftlichen Gruppen gesucht" werden. Nach ihrem Rückzug aus dem Anti-Rechts-Bündnis wollen sich die Jusos nun als Partei-Organisation weiter gegen Neonazismus und Ausländerfeindlichkeit engagieren.

 

Ein Kommentar zu diesem Artikel

06.05.2013, 21:12 Uhr mamaboAufruf zum Wahlboykott

Danke für die faire Berichterstattung, Allerdings ist die Darstellung der Kampagne aus dem Segeberger Bündnis für Demokratie + Toleranz nicht ganz richtig.
Nicht das Segeberger Bündnis, sondern aktive, engagierte Mitglieder aus dem Bündnis (mehr als 5) haben zur Kommunalwahl eine Kampagne mit roten Visitenkarten gestartet: "Demokratie wählen" Damit rufen sie ausdrücklich dazu auf, wählen zu gehen, sogar mit Datumsangabe 26,05.2013. Gleichzeitig rufen die Initiatoren auf: "Stadt-Parteien" abzuwählen, dh leere oder ungültige Stimmzettel in der Stadt Bad Segeberg abzugeben - wg HaK, Skateranlage, Trampelpfad, "Baumpflege"... Bad Segeberger wissen, was damit gemeint ist. Radikale Parteien, die davon profitieren könnten, gibt es in Bad Segeberg nicht, wenigstens nicht bei dieser Kommunalwahl. Bis auf die SPD B.SE und die Jusos hat das "bunte" Bad Segeberg mit dem Aufruf offenbar kein Problem.