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Sonntag, 13. September 2009, 15:00 Uhr

CDU und Stadtwerke stehen unter Strom

Infoarchiv Norderstedt |  Die Norderstedter CDU und die Stadtwerke bieten ein Paradebeispiel für eine vermeintlich gute Pressearbeit. Wer allerdings der letzten Sitzung des Werkausschusses dabei gewesen war, kann sich nur verwundert die Augen reiben. Die Norderstedter Zeitung, die sich natürlich nur auf die Aussagen von CDU und Stadtwerken berufen konnte, titelte: "Elektroauto: Norderstedt als Vorreiter". Gerd Leiteritz, Ausschussmitglied der CDU, hat - offenbar nach eigenen Angaben - verlauten lassen, dass seine Partei die Stadtwerke Norderstedt gebeten habe, Projekte zum Thema Elektroauto zu entwickeln oder sich an bestehenden Projekten zu beteiligen. Offenbar wurden diese Äußerungen nach alter Gewohnheit (schließlich hatte man als CDU ja dereinst jahrelang die absolute Mehrheit) bereits vor der entsprechenden Sitzung gemacht. Denn im Ausschuss wurde gerade das nicht beschlossen. Nach Einwendungen aller anderen Parteien wurde der Antrag geändert und die Werkleitung lediglich gebeten, Recherchen nach etwaigen Projekten zu betreiben, um die Zwischenergebnisse dann dem Ausschuss erneut vorzustellen. Über einen Sinn oder Unsinn an einer Projektbeteiligung wird erst dann entschieden. Axel Gengelbach, technischer Leiter der Stadtwerke gibt nach dem Bericht der Norderstedter Zeitung zum Besten, dass er auch schon ein Konzept in der Schublade hätte. Im Ausschuss war davon jedenfalls keine Rede. Da wurde nur auf das sich in der Entwicklungsphase befindliche neue Energiekonzept verwiesen und nur das Inhaltsverzeichnis dazu präsentiert. Sonst nix. Theo Weirich, ein weiteres Mitglied der Werkleitung, gab unter zustimmendem Kopfnicken der Ausschussmitglieder, die Einschätzung ab, dass vor Ablauf von fünf Jahren wohl kaum mit einem vernünftigen serienmäßigen Elektroauto zu rechnen sei. Diese Aussage unterstützt Gengelbach mehr oder weniger ungewollt in bezug auf die Solar-Tankstelle am Arriba: ?Wir hatten da mal einen Kunden. Der hat da einmal getankt. Und dann nie wieder?. Eine parallele Weiterentwicklung der Möglichkeiten von Elektroautos macht sicher Sinn. Aber jetzt schon der Stromwirtschaft nach dem Mund zu reden und Elektroautos auch die Funktion eines Stromspeichers zuzuschreiben, erscheint verführt. Außerdem besteht quer durch alle Fachpublikationen die Meinung, dass Elektroautos nur Sinn machen würden, wenn sie ausschließlich mit Ökostrom betrieben würden. Davon sind die Stadtwerke aber noch ein großes Stück entfern. Elektroautos würden momentan also nur zu einer größeren Nachfrage an konventionellem Strom führen. Und die kann dann wieder prima zur Rechtfertigung von verlängerten Laufzeiten für Atomkraftwerke herhalten. Also eins nach dem anderen. Mal sehen, was die Stadtwerke in ihr neues Energiekonzept schreiben, was sie an Projekten zur Förderung von Elektroautos vorstellt. Und dann werden die Ausschussmitglieder aller Parteien darüber befinden ? und nicht nur die der CDU.

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