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Samstag, 27. August 2011, 13:24 Uhr
Nach "Aufforderung" der Jungen Union
Das war vorhersehbar: Bruster kandidiert gegen Rathje-Hoffmann
Katja Rathje-Hoffmann (dritte von links) im Kreise ihrer UnterstützerInnen (v.l.n.r.): Karl-Heinrich Senckel (Stellvertretender Vorsitzender der CDA Norderstedt), Uwe Matthes (stellvertretender CDU-Ortsvorsitzender), Rathje-Hoffmmann selbst, Günther Nicolai (Fraktionsvorsitzender der CDU Norderstedt), Ingrid Meyer (Vorsitzende Senioren Union Norderstedt), Christina Juckel (Vorsitzende Frauen Union Norderstedt) und Norderstedts CDU-Vorsitzender Uwe Behrens
Von Olaf Harning | Das kam nicht wirklich überraschend: Bei der Wahlkreismitgliederversammung der CDU zur Bestimmung der Unions-Kandidatur im Wahlkreis 28 am 12. September fordert Dirk Bruster die Landtagsabgeordnete Kaja Rathje-Hoffmann heraus. Zuvor hatte der 44jährige die Junge Union in Norderstedt erfolgreich wiederbelebt - eben jene Organisation, die ihn jetzt zur Kandidatur "aufgefordert" hat.
Das Duell Rathje-Hoffmann vs. Bruster erleben die hiesigen ChristdemokratInnen nicht zum ersten Mal: Bereits 2009 kandidierten beide KommunalpolitikerInnen gegeneinander um ein Landtagsmandat, damals setzte sich die 48jährige mit 75 gegen 64 Delegiertenstimmen durch. Interessant ist, dass es gegen beide KandidatInnen Vorbehalte in der Partei gibt: Während Bruster unter anderem anhängt, dass er vor Jahren ein Parteiausschlussverfahren gegen den heutigen Ministerpräsidenten Peter Harry Carstensen angestrengt hat, wird Rathje-Hoffmann regelmäßig vorgeworfen, sich nicht ausreichend für die Belange der Stadt Norderstedt einzusetzen, in der rund 90% der Wählerschaft des Wahlkreises 28 leben.
Hatte sich die Landtagsabgeordnete selber erst am vergangenen Wochenende auf einem eigens anberaumten Pressetermin zur erneuten Kandidatur bekannt, folgte Bruster wenige Tage später - offiziell nach einer "Aufforderung" der Jungen Union - die Bruster erst einige Monate zuvor wieder zum Leben erweckt hatte. Geht es nach dem JU-Vorsitzenden Lars Schröder, ist Bruster die "Idealbesetzung für die Kandidatur zur Landtagswahl", weil er "Ideengeber und Umsetzer" zahlreicher Projekte in Norderstedt sei, weil er sich "aus Überzeugung in vielen namhaften Vereinen und Verbänden" engagiere, schon seit Jugendjahren in der Union aktiv ist und eben die Junge Union wieder auf die Beine gestellt hat. Und Schröders Vorstandskollegen Richard Döbler, Jan Grundmann und Dane Dörfert ergänzen, dass sie den Wahlkreis mit einem Norderstedter Kandidaten gewinnen wollen. Döbler: "Ich habe noch nie einen Menschen kennen gelernt, der sich so leidenschaftlich für seine Stadt einsetzt. Dirk Bruster ist definitiv der richtige Kandidat, um den Wahlkreis 28 mit seinen Interessen und Menschen im Land zu vertreten".
Nun ist es natürlich nicht nur zulässig, sondern auch wünschenswert, dass sich die Jugendorganisation einer Partei aktiv in deren Kandidatensuche einschaltet, in Sachen Bruster hat das aber zumindest "Gschmäckle": Der 44jährige stand dem Parteinachwuchs nämlich möglicherweise nicht nur beim Neustart Pate, sondern auch bei einer zuletzt lautstark geführten Auseinandersetzung mit - richtig: Katja Rathje Hoffmann. Zuerst die Amtsinhaberin beschädigen (lassen) und dann gegen sie kandidieren, das erscheint dann doch etwas perfide. Vielleicht ist das ja der Grund für die offenbar große Unterstützung Rathje-Hoffmanns ausgerechnet bei Norderstedter Christdemokraten: Anlässlich der Verkündung ihrer erneuten Kandidatur wurde sie sowohl vom Vorstand der CDU Norderstedt, vom Norderstedter Fraktionschef Günther Nicolai und CDA-Politiker Karl-Heinrich Senckel, als auch von Senioren Union und Frauen Union unterstützt. Die KandidatInnenkür am 12. September verspricht also erneut Spannung.