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Sonntag, 22. April 2012, 21:26 Uhr

Landesparteitag beschließt Umbenennung

Die GAL ist Geschichte

Infoarchiv Norderstedt | Sie war Resultat der frühen grünen Flügelkämpfe und hatte sich eigentlich - auch mit anderem Namen - in Hamburg etabliert. Dennoch votierten am Wochenende zwei Drittel der stimmberechtigten Mitglieder für die Umbenennung der Grün Alternativen Liste - in Bündnis 90/Die Grünen.

Damit zieht sich auch der letzte Landesverband der Grünen mit abweichendem Namen in die Geschichtsbücher zurück. Während GAL/Bündnis 90-Chefin Katharina Fegebank das als eine Art überfälligen Schritt in die Normalität der Partei bewertet ("wir sind keine Liste mehr"), sprach sich unter anderem die Eimsbüttler Bürgerschaftsabgeordnete Antje Möller gegen den Schritt aus, für den es "kein Sachargument" gebe.

Die GAL war 1982 aus etwa 500 Mitgliedern der Grünen und fast 700 AnhängerInnen der Alternativen Liste entstanden, beides bis dahin Sammelbecken für verschiedene linke Strömungen, jedoch dominiert von Akteuren des Kommunistischen Bundes (KB). Sie war auch bisher schon Gliederung der Gesamtpartei Bündnis 90/Die Grünen, trug aber als deren Hamburger Landesverband einen eigenen Namen. Hintergrund ist eine überaus freiheitliche Satzungsregelung der Grünen, die den einzelnen Parteigliederungen, also auch Ortsverbänden, diese Möglichkeit ausdrücklich einräumt.

Nichts mit den Bündnisgrünen zu tun hat hingegen die Grüne Alternative Liste in Norderstedt (GALiN), was nicht selten zur Verwirrung beiträgt. Die GALiN ist eine lokale Wählergemeinschaft, die 2002 von ehemaligen Grünen-Mitgliedern gegründet wurde, die die Partei zuvor wegen deren Zustimmung zum Afghanistan-Feldzug verlassen hatten. Mit ihrer Gründung verschwand die Bundespartei zunächst aus der Norderstedter Politik, erst Ende vergangenen Jahres gründete sich ein neuer grüner Ortsverband neben der GALiN.

Veröffentlicht in Kommunalpolitik mit den Schlagworten Alternative Liste, Bündnis 90/Die Grünen, GAL

Ein Kommentar zu diesem Artikel

24.04.2012, 9:19 Uhr AnonymousKB & GAL

wer mehr zur Geschichte des KB und der Herausbildung der GAL wissen will sollte sich die Dissertation von Michael Steffen "Geschichten vom Trüffelschwein. Politik und Organisation des Kommunistischen Bundes 1971 bis 1991" (pdf, 20 mb!), mehr zum KB und dessen Umfeld, welches auch im norden Hamburgs und in Norderstedt vertreten war hier und hier ... bis Anfang der 1990er wurde die GAL auf die eine oder andere Weise von Ex-KBlerInnen aus der "Gruppe Z" geprägt