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Mittwoch, 26. September 2012, 12:05 Uhr

Wohnungsnot auch in Norderstedt

DIE LINKE: Kommunaler Wohnungsbau jetzt!

Infoarchiv Norderstedt | In Norderstedt ist es schwer, eine bezahlbare Wohnung zu finden. „Dabei ist der Bedarf an gefördertem Wohnraum höher denn je und wird in den nächsten Jahren dramatisch steigen“, so Miro Berbig, Fraktionsvorsitzender der Partei DIE LINKE in Norderstedt.

Da die private Wohnungsbauwirtschaft bei der aktuellen Marktlage keine Notwendigkeit sieht, günstigen Wohnraum zu bauen, fordert DIE LINKE nun die Gründung einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft, die Wohnungen nicht zur Gewinnmaximierung baut, sondern sich an dem Bedarf der Menschen in dieser Stadt ausrichtet.

Unter dem Arbeitstitel „NoWoBau“ (NorderstedterWohnungsbauGesellschaft) könnte zunächst mit ein bis zwei Objekten zwischen 70 bis 100 Wohneinheiten begonnen werden. Der Kapitalbedarf dafür wird auf etwa 30 Millionen Euro geschätzt. „Ein Drittel der Summe holen wir uns von den Rückzahlungen der Fördergelder der Privaten Wohnungswirtschaft, den Rest wie jeder brave Häuslebauer von der Bank“, so Berbig.

Vor dem Hintergrund, dass das Thema für viele ältere Norderstedter genauso wichtig ist wie für junge Familien und Single will sich die LINKE nicht mehr vertrösten lassen. „Zögern bringt uns unnötig in zusätzliche Not“, heißt es in er Pressemitteilung, in der auch die Vorsitzende des Sozialausschusses, Ute Algier (CDU), zitiert wird. Algier soll demnach die Aussage eines Vertreters der Wohnungswirtschaft, der dargelegt hatte, warum es sich nicht „lohnt“ in Norderstedt günstigen Wohnraum zu schaffen, so kommentiert haben: „Da kann man nichts machen, da müssen wir wohl abwarten.“ Auch auf die neue Landesregierung in Kiel wollen die LINKEN nicht warten. Das Thema Wohnungsbau kommt ihnen im Koalitionsvertrag zu kurz und zu unverbindlich vor.

Um Ghettobildungen zu vermeiden würde es ausreichen, 20 bis 30 Prozent geförderten Wohnraum pro Projekt zu bauen. Mit den restlichen 70 Prozent könnte man noch genug Gewinne erwirtschaften, damit das ganze kein Zuschussgeschäft für die Stadt wird.

Miro Berbig, DIE LINKE

Miro Berbig,

DIE LINKE

Um die privaten Wohnungsbaugesellschaften wieder an den Tisch zu bekommen, soll eine kommunale Konkurrenz aufgebaut werden. „Wollen wir doch mal sehen, wie die reagieren, wenn wir ihnen den Markt streitig machen. Wenn das nichts bringt, können wir die Privaten auch dazu zwingen, gefördert zu bauen. Das Baugesetzbuch BauGB gibt da durchaus Möglichkeiten. Im Rahmen von Städtebaulichen Verträgen können wir festlegen, das für bestimmte Baugebiete grundsätzlich ein festgelegter Anteil geförderter Wohnraum zu bauen ist. Wenn es nicht auf die Vernünftige Tour geht, müssen wir die Wohnungsbaugesellschaften halt zwingen“, so Berbig abschließend.

DIE LINKE wird sich auf einer Ortsverbandssitzung, neben anderen Themen, vor allem mit dem Thema Wohnungsbau beschäftigen. Die öffentliche Sitzung finde am Donnerstag, 27.09.2012 um 19 Uhr im Restaurant evento statt.