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Freitag, 29. November 2013, 11:29 Uhr

Ulzburger Nachrichten: Kündigungen nach Arbeitsverdichtung

Drohen Kita-Schließungen in Henstedt-Ulzburg?

Infoarchiv Norderstedt | Dramatische Szenen im Henstedt-Ulzburger Kinder- und Jugendausschuss: „Wir haben eine dramatische Situation in den Kitas, die Hütte brennt, wir brauchen sofort Hilfe, sonst können wir die Betreuung unserer Kinder nicht mehr gewährleisten.“ Mit diesen Worten schilderte Fachbereichsleiterin Anja Riemer die Situation in den Kindertagesstätten der Gemeinde. Die Kommunalpolitik reagiert fassungslos.

Gemeindewappen am Henstedt-Ulzburger Rathaus

Foto: Infoarchiv

"Ich bin einigermaßen überrascht, warum ich davon bisher nichts gehört habe", konnte CDU-Gemeindevertreter Thomas Matthis seinen Ärger kaum verbergen und auch die Mitglieder anderer Fraktionen waren vornehmlich verblüfft. Wie die Ulzburger Nachrichten berichten, legte Riemer im Ausschuss eine Art Offenbarungseid ab: Ohne zusätzliches Personal, so die Fachbereichsleiterin für Soziales, Bildung und Jugend, könnten die Kindergarten-, Hort- und Krippengruppen in den zehn gemeindeeigenen Einrichtungen ihre Arbeit nicht mehr lange aufrechterhalten. Nur unter "größten organisatorischen Anstrengungen" hätte zuletzt die Schließung einzelner Gruppen oder gar Einrichtungen verhindert werden können. Wie die Ulzburger Nachrichten erfahren ahben wollen, sollen in der Kita Schulstraße zudem vier MitarbeiterInnen zum Jahresende gekündigt haben.

Hintergründe der Probleme sind laut Riemer der Fachkräftemangel, aber auch die immer höhere Arbeitsbelastung der ErzieherInnen durch veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen. Als Lösungsansatz schlug sie nun die umgehende Schaffung von zehn "Springerstellen" vor - eine Stelle pro Einrichtung. Verwunderung löste der Vorstoß aus, weil der Hauptausschuss der Gemeinde erst vor wenigen Tagen den Stellenplan für das kommende Jahr verabschiedet hatte, der auch zahlreiche neue MitarbeiterInnen für die Kindergarten-, Hort und Krippengruppen vorsieht. Die frühere Gleichstellungsbeauftragte Annegret Horn erinnerte hingegen daran, dass schon seit 2006 zusätzliche Stellen im Kita-Bereich gefordert würden.

Im benachbarten Norderstedt kennt man derartige Probleme nicht. Zwar bleiben wegen des allgemeinen Fachkräftemangels auch hier mehr als zehn Prozent der offenen Stellen im Kita- und Krippenbereich unbesetzt. Der bereits 2008 von SPD, GALiN und DIE LINKE  beschlossene, überdurchschnittlich hohe Stellenschlüssel fängt aber viele der daraus resultierenden Probleme auf. Problemlagen in einzelnen Einrichtungen werden meist frühzeitig im Jugendhilfeausschuss beraten.