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Sonntag, 13. November 2011, 16:27 Uhr
Bramstedter Bundespolizei stoppt "Schleuser"
"Erfolge" im Kampf gegen Flüchtlinge
Infoarchiv Norderstedt | Im europaweiten Kampf gegen Flüchtlinge hat die Bundespolizei unter Leitung ihrer Direktion in Bad Bramstedt einen weiteren "Erfolg" vermeldet: Auf der Autobahn 8 zwischen Rosenheim und München wurden zwei Fahrzeuge mit 13 Flüchtlingen aus Afghanistan aufgebracht.
Nach Ermittlungen der beteiligten Beamten sollten die Afghanen von norwegischen Schleusern über Italien und Deutschland nach Skandinavien gebracht werden, um dort unterzukommen. Die überwiegend jugendlichen Flüchtlinge, die in zwei Fahrzeugen unterwegs waren, hatten - wenig verwunderlich - keine "Reisepapiere" bei sich und wurden nach ihrer Entdeckung teils an Jugendämter übergeben, teils in einer Aufnahmeeinrichtung in München untergebracht. Die Bundespolizei hatte bei der Schleierfahndung nach den Fahrzeugen insbesondere mit dänischen Behörden zusammengearbeitet.
Die zunehmend militärisch geprägte Flüchtlingsabwehr der EU hat in den letzten Jahren den Verfolgungsdruck auf Schleuser und auch auf die Flüchtlinge selbst deutlich erhöht. Das hat aber keinesfalls einen Rückgang der Fluchtbewegungen zur Folge, sondern lediglich eine Verschlechterung der Fluchtbedingungen. So werden Schleusungen wesentlich teurer und gefährlicher. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die öffentliche Sicht auf Schleuser oder "Schlepper": In den 70er und 80er Jahren noch als Helden gefeiert, werden sie heute zu "skrupellosen Geschäftemachern" und zur "organisierten Kriminalität" gezählt. Der offenbar entscheidende Unterschied: Damals wurden Deutsche (aus der DDR) geschleust, heute Ausländer. Um diesen - einigermaßen bizarren - Wandel ein wenig in das gesellschaftliche Blickfeld zu rücken, benannte der Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein vor Jahren seine Zeitschrift nach dieser umstrittenen Berufsgruppe. Die Publikation heißt "Der Schlepper".