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Mittwoch, 19. März 2014, 11:34 Uhr

365 Lehrerstellen werden gestrichen

GEW: Bildungsministerium kürzt Unterricht

Infoarchiv Norderstedt | Erst vor wenigen Tagen machte die Die Kreisvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im Kreis Segeberg, Sabine Duggen, ihrem Unmut über die Unterrichtssituation an den Schulen Luft.

Jetzt steht es fest: Das Bildungsministerium kürzt den SchülerInnen zum kommenden Schuljahr den Unterricht. Nach dem Planstellenzuweisungsverfahren werden über alle Schularten verteilt 365 Stellen gestrichen. Nach Aussage der GEW Landesverband Schleswig-Holstein sind das mehr, als rechnerisch dem Schülerrückgang entsprechen. Konsequenz für die Schulen: Weniger Unterricht und größere Klassen. Und das vor dem Hintergrund, dass es an den Schulen schon jetzt zu nicht unerheblichen Stundenausfällen kommt, auch in Norderstedt.

Weniger Unterricht und größere Klassen werden sicherlich nicht zu besseren Schülerleistungen führen. Wenn die Landesregierung ihren Schwerpunkt Bildung wirklich ernst nimmt, muss sie jetzt endlich mit der Politik der Stellenstreichungen aufhören“, sagte Matthias Heidn, Landesvorsitzender der Bildungsgewerkschaft GEW am Freitag, 14. März 2014 zu den Plänen des Bildungsministeriums. „Jede weitere Stellenstreichung ist eine zu viel. Jede weitere Stellenstreichung geht ganz klar zu Lasten unserer Kinder und Jugendlichen. Jede weitere Stellenstreichung zementiert den bildungspolitischen Rückstand auf andere Bundesländer.“ Schon jetzt belege das Land zwischen den Meeren den letzten Platz bei den Bildungsausgaben, wie das Statistische Bundesamt erst gerade wieder festgestellt habe.

An den Gymnasien werden 135 Stellen gestrichen. Das sei zwar bitter für die Gymnasien, aber Überproportional seien diese Streichungen nicht. „Das Bildungsministerium bemüht sich das Elend gleichmäßig zu verteilen“, bemerkte Heidn mit einem Anflug von Sarkasmus. Nach Gewerkschaftsangaben werden die Gemeinschaftsschulen (ab Sommer bei weiterführenden Schulen die einzige weitere Schulform neben den Gymnasien) „zwischen Pest und Cholera“ wählen müssen. Entweder müssen sie den eigentlich vorgesehenen Unterricht kürzen, oder sie können die wegen der heterogenen Schülerschaft dringend notwendigen Differenzierungsstunden nicht erteilen. Für Beides zusammen reichen die zugewiesen Stunden nicht.

An den Beruflichen Schulen bleibt die Lage schlecht. Nur um die 90 Prozent des ursprünglich vorgesehenen Unterrichts können dort erteilt werden. Eine minimal erhöhte Zuweisung erhalten die Grundschulen: 0,25 Stunden pro Lerngruppe in der Eingangsphase. Nach Einschätzung der GEW reicht dies aber bei weitem nicht, um die völlig unzureichenden Bedingungen wirksam zu verbessern.

Veröffentlicht in Bildung mit den Schlagworten GEW, Matthias Heidn, Sabine Duggen