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Sonntag, 29. Mai 2011, 22:39 Uhr

Aber der Norderstedter Fußball tritt auf der Stelle

Glashütte und Nordlichter steigen auf

Infoarchiv Norderstedt | Am 29. Spieltag haben sie es geschafft: Der FFC Nordlichter Norderstedt ist zum dritten Mal in seiner Vereinsgeschichte in die Kreisliga Segeberg aufgestiegen. Bereits zwei Wochen zuvor konnte das Herren-Team des Glashütter SV jubeln, nach Absturz in die- und mehrjährigem Aufenthalt in der Hamburger Kreisliga konnte sich das Team um Trainer Peter Roggensack wieder für die Bezirksliga Nord qualifizieren. Dass das die größten Erfolge der abgelaufenen Spielzeit sind zeigt, wie es um den Norderstedter Fußball steht.

Eintracht Norderstedt

Eintracht Norderstedt: Gegründet 2003 nach Austritt aus dem 1. 'SC Norderstedt" (Grafik: Eintracht Norderstedt)

Klassenhöchster Verein bleibt Eintracht Norderstedt, der sich nach Gründung 2003 und anschließendem Durchmarsch von der Kreisklasse bis in die Oberliga Hamburg erneut erfolglos um den angepeilten Aufstieg in die Regionalliga Nord bemühte. Mit einem knappen 1:0 gegen Absteiger SC Concordia konnten die Garstedter zwar am letzten Spieltag noch auf Platz sechs klettern, für "höhere Weihen" ist das aber viel zu wenig und so verzichteten die Macher um Ex-St.Pauli-Profi Reenald Koch auch frühzeitig auf die durchaus mögliche Beantragung einer Regionalliga-Lizenz. Die sportliche Schwäche der Eintracht war dafür nur ein Grund, fehlende Gelder, problematische Auflagen des DFB und mangelnder Zuschauer-Zuspruch rundeten das "Nein" ab. In der Saison 2011/12 jedoch geht es für die Eintracht ums Ganze: Weil die vierte Spielklasse nach einer Reform deutlich weniger Hürden haben wird, werden wohl alleine in Hamburg fünf oder sechs Vereine um den Aufstieg in die Regionalliga rangeln, Eintracht Norderstedt mittendrin.

Das Wappen des Glashütter SV

Das Wappen des Glashütter SV (Grafik: Glashütter SV)

Knapp unterhalb der Oberliga hätte sich hingegen gerne TuRa Harksheide gesehen und auch das nicht zum ersten Mal. Schon im letzten Jahr sollte das Team von Trainer Jörg Schwarzer um den Landesliga-Aufstieg spielen, diese Saison tat es das und scheiterte - trotz engagierter Aufholjagd. Abteilungsleiter Thomas Hochmuth wird also zum dritten Mal die "Parole Aufstieg" ausgeben müssen und das trotz oder wegen niegelnagelneuer Anlage Am Exerzierplatz. Begleitet wird TuRa dabei fortan vom Glashütter SV, der den Aufstieg erst am letzten Spieltag mit einem 1:0 beim Rissener SV sichern konnte und damit auch künftig ein Lokalderby im Norden der Bezirksliga garantiert. Nachdem der SC Alstertal-Langenhorn den Sprung in die Landesliga geschafft hat, duellieren sich 2011/12 hier jetzt zwei Norderstedter Teams.

Ein Trio hätte noch zu Saisonbeginn gerne auch der SV Friedrichsgabe daraus gemacht, dessen neuer Trainer Andreas "Boller" Jeschke im Juli 2010 zu Protokoll gab, man visiere für die nächsten zwei, drei Jahre den Aufstieg in die Bezirksliga an. "Wenn es dann auch für die Landesliga reicht", so Jeschke damals weiter, "nehmen wird das gerne mit". Nach einem 1:9 am ersten Spieltag gegen den SC Urania und zwölf sieglosen Spielen in Folge kam man jedoch schnell auf andere Gedanken, konnte den Abstieg in die Kreisklasse, die letzte Liga in Hamburg, jedoch nicht verhindern. Jeschke war bereits im März vom Verein beurlaubt worden. Auch der 1. Norderstedter FC und der bisher in Schleswig-Holstein kickende Norderstedter SV (NSV) spielten in der abgelaufenen Saison keine große Rolle, der NSV belegte in der Kreisklasse 6 gar den letzten Platz.

Das Wappen der Nordlichter.

Das Wappen der Nordlichter (Grafik: FFC Nordlichter Norderstedt)

Neben Glashütte waren 2010/11 also nur noch die in der schleswig-holsteinischen Kreisklasse A kickenden Nordlichter erfolgreich: Mit einem 4:1 gegen den SV Schackendorf II sicherten sich die Spieler um Trainer Thorsten Ukatz am Freitag den Aufstieg in die Kreisliga Segeberg. Zwei Mal ist man bislang sofort wieder abgestiegen, bleibt abzuwarten ob der 1990 als Freizeit-Fußball-Club (FFC) gegründete Verein sich im dritten Anlauf halten kann. Die erfolgreichsten Clubs im Kreis Segeberg waren der SV Henstedt-Ulzburg und der SV Todesfelde. Mit dem 11., bzw. 12. Platz in der Schleswig-Holstein-Liga schnitten jedoch beide schlechter ab, als vor Saisonbeginn erhofft. Dennoch strebt mindestens der SVHU mittelfristig den Aufstieg in die Regionalliga an, ohne dass man bislang wüsste, wie die DFB-Auflagen (u.a. "Gästekäfig", getrennte Eingänge von Heim- und Gästefans) gewährleistet werden können. Eine Liga tiefer sicherten sich der SC Kisdorf und die Kaltenkirchener TS erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt. Dabei gingen die Kisdorfer wohl durch die Hölle: Beim direkten Mitkonkurrenten VfR Horst unterlag man am Ende mit 2:3 - ein Tor mehr und Kisdorf wäre statt dem VfR abgestiegen. Aus der Verbandsliga Süd-West bgestiegen ist hingegen die zweite Mannschaft des SVHU, sie tauscht ihren Platz vermutlich gegen die Reserve aus Todesfelde.

Erfolgreicher als die Herren-Teams waren da immerhin die Jugendteams von Eintracht Norderstedt. Hier scheint sich die umstrittene Auslese der Jugendlichen auszuzahlen, denn neben dem Klassenerhalt der A-Jugend in der Regionalliga Nord konnte sich kürzlich auch die B-Jugend des Vereins für die Regionalliga qulifizieren. Sportliche Zukunftsaussichten haben die Jugendlichen übrigens trotz der hohen Leistungsstandarts kaum: Zwar schafften es in den vergangenen Jahren rund ein Dutzend Spieler in die Oberliga-Mannschaft, wegen anhaltender Erfolgslosigkeit will der Verein diese Personalpolitik jedoch aufgeben. Schon in der nächsten Saison sollen nur noch eine Handvoll Jugendspieler Verträge für die Liga-Mannschaft erhalten.