Infoarchiv Norderstedt | Kaum ist der altehrwürdige Heimatspiegel den Konzentrationsprozessen auf dem schleswig-holsteinischen Zeitungsmarkt zum Opfer gefallen, schon expandiert er nach Hamburg. Als hätte der Stadtteil Duvenstedt nur darauf gewartet, wird er jetzt vom Heimatspiegel irgendwie mit abgedeckt: 6.300 Neu-(Nicht-)LeserInnen erhöhen schließlich die Anzeigeneinnahmen.

In einer Mitteilung auf der Titelseite des jüngsten Heimatspiegel-Extra teilt die Redaktion des Anzeigenblättchens mit, man nehme die laufenden 750-Jahr-Feiern des Stadtteiles zum Anlass, sein Erscheinungsgebiet auszuweiten. Der Norderstedter Heimatspiegel, bis 1996 angesehene Wochenzeitung aus dem Verlagshaus Meincke und anschließend Anzeigenblättchen mit redaktionellem Teil, ist 62 Jahre nach seiner Gründung von der Flensburger Medienholding Nord geschluckt worden, unter dessen Dach auch der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (SHZ) logiert. Insgesamt gibt der verwirrend strukturierte Medienkonzern mehr als zwei Dutzend Tages-, Wochen- und Sportzeitungen heraus - darunter den Holsteinischen Courier, die Schweriner Volkszeitung, die Norddeutsche Rundschau, das Stormarner Tageblatt und die Elmshorner Nachrichten. Außerdem ist der SHZ am Pinneberger Tageblatt, einer Druckerei- und Verlagsgesellschaft und an Radio Schleswig-Holstein (RSH) beteiligt.