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Donnerstag, 18. Februar 2010, 17:00 Uhr
Und immer wieder die Bildung
Infoarchiv Norderstedt | Wenn sich die unterschiedlichsten Menschen über die unterschiedlichsten Schulformen auch noch so erbittert streiten mögen, einig sind sich fast alle über eines: so wie die Zustände an den Schulen sind, kann es jedenfalls nicht weitergehen. Beispiel Thema Unterrichtsausfall. Zwar ist dieser nach offizieller Aussage des Bildungsministeriums seit dem Schuljahr 2003/2004 kontinuierlich zurückgegangen, aber die Wahrnehmung vieler SchülerInnen, Eltern und Lehrkräfte ist eine andere. Wobei die Wahrnehmungen bei SchülerInnen in diesem Fall stark von der Realität abweiche kann, fällt der Unterricht danach doch viel zu selten aus. Spaß beiseite. Die Statistik des Programms "Jede Stunde zählt" drückt lediglich aus, wie viel Stunden ausgefallen sind. Stunden in denen eine Vertretung stattgefunden hat, zählen nicht dazu. Und die Vertretung muss auch nicht das ausgefallene Fach betreffen. Das berücksichtigt, würden die Zahlen sicher anders aussehen. Das die Schulen im Allgemeinen mit zu wenig ausgebildeten Lehrkräften ausgestattet sind, wir auch durch einen Bericht in den Lübecker Nachrichten deutlich. Dort wird freudig berichtet, dass "einige Volkshochschulen im Kreis Segeberg ein neues lukratives Geschäft entdeckt (haben). Sie vermitteln Lehrer an Schulen". Wobei der Begriff "Lehrer" nicht "Lehrer" bedeutet. Aus einem "pool von klugen Köpfen" werden passenden Dozenten vermittelt - möglichst mit pädagogischer Erfahrung. Segebergs Schulrätin Marianne Böttcher: "es gibt einfach nicht genügend geeignete Lehrkräfte für Schulen." Und da sollen die Volkshochschulen einspringen. Also vermitteln die VHS Ersatzkräfte und bekommt dafür eine Vermittlungsprämie. Wie hoch die Gehälter der Ersatzkräfte sind, darüber wird Stillschweigen bewahrt. Man möchte wohl den sozialen Frieden nicht stören. Die Einsätze der Ersatzkräfte dauern von wenigen Tagen bis zu mehrere Monate. Und das alles offenbar ohne Lehramtsbefugnis. Wird so das (ohne Zweifel verbesserungswürdige) Berufsbild der ausgebildeten Lehrkraft aufgeweicht? Marianne Böttchers Erfahrung mit Vertretungskräften ist gespalten: "Es gibt welche, da geht es drunter und drüber, die stellen wir ganz bestimmt nicht mehr ein". Ein Problem, dass sich leider nicht nur auf Vertretungskräfte beschränkt. Aber unterm Strich kommt das ganze Verfahren wieder einmal einer Bankrotterklärung für ein qualitativ und quantitativ hochwertiges Bildungssystem gleich.