- Themen
- Alternative Zentren
- Arbeit & Kapital
- Behindertenpolitik / Assistenzbedürftige
- Bildung
- Energiepolitik
- Faschismus / Antifaschismus
- Flucht und Migration
- Frauen / Feminismus
- Frieden
- Geschichte
- Internationalismus
- Jugendpolitik
- Kindergärten & Kinderbetreuung
- Kommunalpolitik
- Kultur
- Landesgartenschau & Stadtpark
- Lesbisch/Schwules
- Medien
- Medizinische Versorgung & Gesundheit
- Polizei & Justiz
- Religion
- Repression / Antirepression
- Sonstige
- Soziales
- Sport
- Stadtentwicklung
- Umwelt
- Verkehr
- Artikel Altbestand
- Schlagworte
- Galerien
- Links
- Termine
- Über uns
+ + + ARCHIVIERTER INHALT + + +
Diese Seite kommt aus unserem Archiv und enthält möglicherweise Informationen, die nicht mehr aktuell sind. Bitte beachten Sie das Veröffentlichungsdatum dieser Seite.
Mittwoch, 25. Januar 2012, 17:16 Uhr
Damit Geschlechtertrennung umgesetzt werden kann
Islamische Mitfahrzentrale: Norderstedter gründet „Muslim Taxi“
Infoarchiv Norderstedt | Der 24-jährige Norderstedter Selim Reid hat ein ziemlich großes Medienecho ausgelöst. Er gründete die europaweit erste islamische Mitfahrzentrale. In einem Interview mit der „taz“ erklärte Reid, dass die Idee für das Projekt „Muslim Taxi“ aus der Tatsache geboren wurde, dass bei herkömmlichen Mitfahrzentralen „die nach dem Koran vorgegebene Geschlechtertrennung hier nicht umgesetzt wird.“
Dieses Problem sei mit seinem Konzept gelöst, da bei der Suche nach einer Mitfahrgelegenheit direkt die Angabe erfolgt, ob es sich bei dem Anbieter um eine männliche oder weibliche Person handelt. Reid: „So schützen wir auch die Ehen.“ Zu diesem Schluss kommt er, da er „schon oft gehört (hat), dass Verheiratete bei Mitfahrgelegenheiten einen Seitensprung kennengelernt haben und ihre Partnerschaft daran zerbrach.“ Gelegenheit macht Liebe? Aber es gibt auch noch einen anderen Grund. Selim Reid vergleicht sein Konzept mit dem eines Möbelhauses. „Manche sind spezialisiert auf Küchen, andere auf Polstermöbel. Auch ich bediene eine Nische, um damit auch vielleicht ein wenig Geld zu verdienen.“ Und ganz nebenbei kann auch noch eine Missionierungsaufgabe mit erledigt werden. Den Einwand, dass in manchen arabischen Ländern Frauen z.B. gegen die strikte Trennung von Frau und Mann kämpfen, beunruhigt Reid nicht: „Der Islam wird sich nicht ändern“, ist er sich sicher, „die Prinzipien werden bleiben, die Frauen werden auch in 1 000 Jahren ihr Kopftuch noch behalten wollen.“ Ein Mann mit Weitblick also. Auch Nichtmuslime können an den Fahrten teilnehmen – Missionierung eingeschlossen. Bereits in den ersten Tagen hatte die islamische Mitfahrzentrale über 2 000 Zugriffe. In ähnlichen Zahlenbereichen dürften sich die Gästebucheinträge bewegen, die sich tendenziell kritisch mit der Idee auseinandersetzen, allerdings in teilweise unerträglicher Weise. Das die Idee polarisiert war wohl auch dem Gründer der Mitfahrzentrale klar. Von Kritik ging er schon von vornherein aus: „Glauben Sie Einstein wurde nie kritisiert? Solange es nur beim Verbalen bleibt, jedem das Seine.“