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Freitag, 2. April 2010 Uhr (All day)

Mehr Deportationen

Infoarchiv Norderstedt |  20% mehr Abschiebehäftlinge im Jahr 2009, das ist die bittere Bilanz des Jahresberichts vom Landesbeirat für den Vollzug der Abschiebungshaft in Schleswig-Holstein, der am Dienstag in Kiel vorgestellt wurde. In der Rendsburger Abschiebehaftanstalt saßen im vergangenen Jahr demnach 361 Ausländer ein, deren meist einziges Vergehen war, sich unerwünscht in Deutschland aufzuhalten. Dabei scheint die Abschiebehaft vermehrt als Mittel der Einschüchterung eingesetzt zu werden, denn weniger als ein Fünftel der Inhaftierten wurde im Anschluss auch tatsächlich in ihre Heimatländer abgeschoben. Die meisten Betroffenen mussten nach durchschnittlich 133 Hafttagen (!) freigelassen werden, weil beispielsweise eine Deportation in Konfliktregionen nicht möglich ist. Andee wurden in angeblich sichere "Drittländer" ausgewiesen. Als "besonders dramatisch" bezeichnete es Beiratsvorsitzender Hans-Joachim Haeger, dass in Rendsburg nach wie vor auch Jugendliche inhaftiert würden. Die Rendsburger Abschiebehaft ist seit Anfang 2003 in Betrieb, vorher wurden die Betroffenen zum Teil in der inzwischen geschlossenen Abschiebehaft Glasmoor in Norderstedt untergebracht, und zum Teil auf verschiedene andere Gefängnisse Schleswig-Holsteins verteilt.

Veröffentlicht in Sonstige mit den Schlagworten Norderstedt, Schleswig-Holstein