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Mittwoch, 24. Juni 2015, 18:06 Uhr

Bürgerinitiative gegründet

Moorbekpark: Widerstand gegen Bebauung

Infoarchiv Norderstedt | Anlässlich der Vorstellung des Vorentwurfs für ein neues Wohngebiet am Moorbekpark regt sich Widerstand gegen eine mögliche 4-geschossige Bebauung.

Fast 130 EinwohnerInnen nahmen an der der Auftaktveranstaltung zur Öffentlichkeitsbeteiligung im Rathaus teil. Schon hier setzt die Kritik der Bürgerinitiative „Rettet den Moorbekpark“ an. In einer Pressemitteilung wirft die Initiative der Verwaltung vor „viel zu spät und mit einer falschen Ortsangabe“ eingeladen zu haben. Auf den veröffentlichten Plakaten stand als Veranstaltungsort die Grundschule Falkenberg, erst einen Tag vor dem Termin seien diese mit dem tatsächlichen Ort (Plenarsaal des Rathauses) überklebt worden. Inhaltlich entzündet sich der Unmut hauptsächlich an der Möglichkeit einer 3-geschossigen Bauweise mit Staffelgeschoss.

Das Plangebiet gehört zum Stadtteil Norderstedt-Mitte und liegt östlich der Straße Buckhörner Moor und westlich des Moorbekparks sowie südwestlich des Deichgrafenwegs. Den dem Bebauungsplan zugrunde liegenden Unterlagen nach stellt der Flächennutzungsplan für den Bereich Wohnbauflächen vor. Der Rahmenplan Norderstedt Mitte stellt für den Planungsbereich eine aufgelockerte Einzelhausbebauung dar. Über diesen Rahmen hinaus soll nach Auffassung der Verwaltung jetzt hinausgegangen werden. „Neben dicht gebauten Reihenhaus- und Stadthaustypologien sind Mehrfamilienhäuser denkbar“, heißt es im Bebauungsplan. Dabei sollen drei Vollgeschosse nicht überschritten werden. Im Bereich Deichgrafenweg sei zudem noch der Bau von Staffelgeschossen denkbar. Gemäß der aktuellen Beschlusslage der Stadtvertretung ist ein Anteil von mindestens 30% der neuen Wohneinheiten als sozial geförderter Wohnraum umzusetzen. Dieser Beschluss wurde vor allem vor dem Hintergrund gefasst, dass in Norderstedt schon jetzt nachweislich tausende bezahlbarer Wohnungen fehlen. Als eine Begründung für die Erweiterung des Rahmenplanes werden von der Verwaltung zudem die anhaltenden Zuzugszahlen von Wohnbevölkerung genannt. Die Planungsinhalte und die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung sollen als Basis für einen Investorenwettbewerb dienen.

Moorbek-Hof Moorbekpark, Foto:Egon Schronz

Moorbek-Hof: "Solche Bunker-Bauten verfinstern den Moorbekpark" (O-Ton Bürger-initiative)

Aussagen der Verwaltung auf der ersten Informationsveranstaltung werden von der Initiative dahingehend gewertet, dass die Erweiterung des Rahmenplans erfolgte, um für den Investorenwettbewerb mehr Flexibilität zu schaffen. Als negatives Beispiel nennt die Initiative den zurzeit im Bau befindlichen „Moorbek-Hof“ nordöstlich des Deichgrafenwegs: „Nur 25 Meter von der Moorbek entfernt blicken Parkbesucher aus nächster Nähe auf eine dunkle vier Geschosse hohe Hauswand.“ Egon Schronz von der Bürgerinitiative: „Solche Bunker-Bauten verfinstern den Moorbekpark – eine Zumutung für Spaziergänger und Erholungsuchende.“

Neben der Forderung keine 4-geschossige Bebauung am Moorbekpark zuzulassen soll der alte Baumbestand erhalten bleiben, keine Beeinträchtigung des Grundwassers erfolgen und der Moorbekpark als grüne Lunge Norderstedts erhalten werden. Nicht zuletzt wird auch eine Mitwirkung der Bürgerinitiative „Rettet den Moorbekpark“ in der Jury des Investorenwettbewerbs gefordert.

Die Stadtverwaltung bietet am Dienstag, 30. Juni im Plenarsaal des Rathauses (Beginn 19 Uhr) einen zweiten Informationstermin an. Der vorgestellte Vorentwurf kann bis Ende Juli im Rathaus, 2. OG, Glasvitrine vor Zimmer 208, und im Internet eingesehen werden. Die Bürgerinitiative (Kontakt Dirk Hendess, rettetdenmoorbekpark@web.de, Tel. 040 52877800) fordert alle EinwohnerInnen zur Teilnahme an der Veranstaltung auf, „um sich zu informieren, nachzufragen und Einwände an die Stadt abzugeben.“