Infoarchiv Norderstedt | Acht Stolpersteine wurden in Bad Segeberg bereits verlegt, 50 weitere sollen in den nächsten Jahren folgen. Am 22. Februar soll Bildhauer Gunter Demnig nun auch einen Stein für Cäcilie Heilbronn ins Pflaster einlassen, und zwar in der Hamburger Straße 9, wo sie seit 1899 ein Kurzwaren-Geschäft leitete. Bereits seit 1739 lebte die Familie Heilbronn laut Norderstedter Zeitung urkundlich belebt in Bad Segeberg, weit länger also, als die meisten nichtjüdischen Familien der Stadt. Die Nazis interessierte das wenig, sie entrechteten Heilbronn und deportierten sie ins KZ Theresienstadt, wo sie schließlich ermordet wurde.

Angeregt wurden die Stolperstein-Aktionen von der Segeberger Vereinigung für jüdische Kultur und die Jüdische Gemeinde Segeberg. Sie organisierten bereits die Ehrung von

• Melanie Annuschat
• Leopold Bornstein
• Frieda Epstein
• Gertrud Katzenstein
• Moritz Steinhof
• Dina Steinhof
• Selma Steinhof
• Paula Steinhof

Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Walter Blender: "Durch diese Steine wird das Vergessen verhindert, wer diesen Steinen begegnet, begegnet auch den Menschen, für die sie gelegt wurden". Auch Bürgermeister Dieter Schönfeld (SPD) unterstützt die Verlegung und sieht in den Aktionen auch die Möglichkeit, das "Wiederaufleben eines totalitären Systems" durch Erinnerung im Keim zu ersticken.