Von Olaf Harning
 | Henstedt-Ulzburg hat ein neues Nachrichten-Organ: Die Ulzburger Nachrichten (UN) starteten am 1. März offiziell mit ihrer Berichterstattung. Redakteur der Seiten ist Jörg Schlömann, ehemals Journalist bei der Norderstedter Zeitung, "BILD" und Berliner Zeitung. Gleich an ihrem ersten Tag veröffentlichten die UN einen Artikel über "Erpressungsversuche" der Wohnungsgesellschaft Schaum, die der Gemeinde als Besitzerin des abrissreifen Ulzburg-Centers offenbar einen "so-oder-gar-nicht-Brief" geschickt hat.

Entweder das neue Ulzburg-Center wird jetzt genehmigt, oder Ihr bekommt eine Brache im Stadtzentrum, so oder so ähnlich äußerte sich Schaum-Geschäftsführer Heinrich Völksen offenbar gegenüber Bürgervorsteher Carsten Schäfer (WHU) und Bürgermeister Torsten Thormählen (CDU). Ein Stil, der die ohnehin "brummende" Debatte um das City Center Ulzburg (CCU) weiter anheizen wird.

Jörg Schlömann, der sich nach Renteneintritt zunächst in der Henstedt-Ulzburger CDU engagierte, dort aber 2007 nach erheblichen Querelen austrat, hatte sich zwischenzeitlich einen Namen als "Einzelkämpfer" gegen das umstrittene Großprojekt "Beckershof" gemacht. Am Ende setzte er sich an die Spitze der Bürgerinitiative "Stopp! Beckershof", die am erfolgreichen Widerstand gegen den riesigen, neuen Stadtteil im Westen der Großgemeinde beteiligt war. Das Projekt war ein "Kind" von Bürgermeister Volker Dornquast (CDU), der den Bau von Wohnungen für 6.000 Menschen realistisch fand, obwohl die Gemeinde in den Vorjahr allenfalls um einige Dutzend BewohnerInnen gewachsen war.

Mit den Ulzburger Nachrichten leisten Schlömann und sein Mitstreiter Christian Meeder einen wichtigen Beitrag für die sonst eher dünne Medienlandschaft in der Region, auch wenn ausgerechnet einer der ersten Artikel des Magazins fast vollständig bei uns abgeschrieben- und anschließend mit dem eigenen Namen gekennzeichnet wurde. Der Start der UN wird von zahlreichen Glückwünschen und Grußworten begleitet, auch Bürgermeister Torsten Thormählen, Bürgervorsteher Carsten Schäfer und SPD-Chef Reinhard Kunde machten dem Magazin ihre "Aufwartung".