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Donnerstag, 8. Juli 2010, 15:00 Uhr

Norderstedt: FDP füllt alle Sommerlöcher alleine

Infoarchiv Norderstedt |  Nachdem es anlässlich der Feier zum 40-jährigen Bestehen der FDP in Norderstedt zu einem Eklat wegen der vergessenen Begrüßung einiger lokaler CDU-Größen gekommen war (wir berichteten), nun der nächste Paukenschlag: Meinhard Müller verlässt die Fraktion! Er war bisher stellvertretendes bürgerliches Mitglied im Sozialausschuss und öffentlich nicht sonderlich in Erscheinung getreten. Nach einem Bericht in der Norderstedter Zeitung hat er keine Lust mehr auf den "Kaffeeklatsch" bei der Norderstedter FDP. Außerdem kritisiert er die Strukturen des Ortsverbandes und den Führungsstil der Vorsitzenden Marlies Krogmann. Eine programmatische Arbeit fände in der Fraktion nicht statt, die Diskussionskultur sei mangelhaft. Diese Vorwürfe sind nicht neu. Uwe Matthes wechselte aus ähnlichen Gründen zur CDU und Hans-Joachim Zibell zur SPD. Wie in der Vergangenheit hat Marlies Krogmann dazu eine ganz andere Auffassung, was wiederum Herrn Müller auf die Palme bringt. Soweit das Sommertheater.
Interessanter ist da schon, dass sich Meinhard Müller offenbar zu Größerem berufen fühlt. Müller ist Vorsitzender des "Stresemann Club - Rechtsliberale in der FDP". Und das mit den RECHTS-liberalen Grundsätzen meinen er und seine Mitstreiter wohl sehr ernst. Die Inhalte der Ziele ließen sich auch ganz anderen Parteien zuordnen. Einige Zitate aus der Aufstellung dieser Ziele:

"Insoweit wünschen wir uns eine Besinnung auf die Wurzeln unserer Partei, die nicht ohne Grund unter den Demokraten in deutschen Parlamenten die Plätze auf der rechten Seite einnimmt."

"Die Kultur des Abendlandes in ihrer Prägung durch Aufklärung, Christen- und Judentum muss Leitkultur sein und von Deutschland gewahrt und gefördert werden."

"Wir Rechtsliberalen bekennen uns zum deutschen Volk"

"Wir Rechtsliberalen sind Patrioten. Liebe zu unserer Heimat und Stolz auf Deutschland sind für uns selbstverständlich und sollten es für jeden Deutschen, insbesondere für jeden Volksvertreter sein."

Müller verweist mit einem Link auf der Seite des Norderstetder Bürgerinformationssystems (in dem u.a. alle Mitglieder der Gremien zu finden sind) kackfrech auf die Seite des merkwürdigen Clubs. Es darf angezweifelt werden, dass eine derartiger Verlinkung zulässig ist. Jetzt will sich Müller erst einmal verstärkt um sein Studium kümmern und eventuell nach Hamburg umziehen. Falls er nach Norderstedt zurückkehren sollte, hat er damit gedroht, "dem Ortsverband einen klaren Neuanfang anzubieten".

Veröffentlicht in Sonstige mit den Schlagworten CDU, FDP, Norderstedt, SPD