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Freitag, 13. November 2009, 11:00 Uhr

Quelle-Shop niedergebrannt

Infoarchiv Norderstedt | Gegen 2.45 Uhr am Donnerstag-Morgen wurden die AnwohnerInnen eines Hauses in der Langenhorner Chaussee 678 durch einen lauten Knall aus dem Schlaf gerissen: Schon wenige Minuten später brannte das geschichtsträchtige Gebäude lichterloh.

60 Feuerwehrleute rückten an und benötigten bis in die Morgenstunden, um den Brand zu löschen. Dafür wurde die Langenhorner Chaussee bis in den Vormittag hinein voll gesperrt, da Teile des Gebäudes einsturzgefährdet sind und schon während der Löscharbeiten mit einzelnen Abbrucharbeiten begonnen wurde. In dem Haus war neben einem einzelnen Mieter und einem Sonnenstudio auch ein Quelle-Shop untergebracht, der aber schon seit Monaten geschlossen war. Da die Polizei aufgrund einzelner Zeugenaussagen von Brandstiftung ausgeht, wird daher unter anderem eine "Racheaktion" für die Insolvenz des Versandhauses als Tatmotiv für möglich gehalten. In den dreißiger- und vierziger Jahren beherbergte das Haus übrigens eine Gaststätte, die von 1943 bis Mai 1945 vom Norderstedter Bauunternehmen Plambeck angemietet wurde, um Zwangsarbeiter unterzubringen. Der alliierte Catalogue of Camps and Prisons in Germany an German-Occupied Territories verzeichnet für diese Adresse jedenfalls ein Lager unter der Verantwortung von: "Plambeck, Hinr. & Soehne". So ist neben einem Quelle-Shop und einer Wohnung am Donnerstagmorgen auch ein Stück Geschichte abgebrannt. Mehr Informationen zur Firma Plambeck und ihrer Verstrickung in die Zwangsarbeit gibt es hier.

Veröffentlicht in Sonstige mit den Schlagworten Feuerwehr, Langenhorn, Langenhorner Chaussee, Ochsenzoll, Plambeck