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Dienstag, 30. August 2011, 15:21 Uhr

JuSos kritisieren Bad Segeberger Jugendpolitik

Skater minus Anlage

Infoarchiv Norderstedt | Auch knapp ein Jahr nach dem Abriss der Skateranlage an der Bad Segeberger Backofenwiese hat die Stadtverwaltung für die jugendlichen NutzerInnen noch keine Alternative geschaffen. Die Jusos sind empört und fordern eine Übergangslösung.

Frederik Digulla

Frederik Digulla

Frederik Digulla, Sprecher der JungsozialistInnen in der Kreisstadt, krisitiert den von Bürgermeister Dieter Schönfeld (SPD) betriebenen, ersatzlosen Abriss der Skateranlage im November mittlerweile als "verantwortungsloses Vorgehen": Verlorene Rechtsstreitigkeiten mit AnwohnerInnen seien noch lange kein Grund, die Rechte und Bedürfnisse der Jugendlichen in Bürokratie untergehen zu lassen. Genau mit diesen Rechtsstreitigkeiten hatte Schönfeld aber den Abriss begründet und in der Folge eine äußerst harte Linie gegen die Jugendlichen vertreten, die das Problem seiner Meinung nach erst durch eigenes Fehlverhalten verschuldet haben. Ende Mai protestierten Skater und NutzerInnen des alternativen Jugendzentrums Hotel am Kalkberg mit einer Trauerfeier gegen diese Haltung und für eine neue Anlage.

Erschrocken reagieren die Jusos aber auch auf Äußerungen des Schulleiters in der Gemeinschaftsschule im Schulzentrum, der kürzlich kundgetan hatte, es würde mit den Skatern "immer wieder Probleme geben". Digulla: "Als Leiter einer Schule müsste er es eigentlich besser wissen und nicht alle über einen Kamm scheren". Bis zum Bau einer neuen Anlage schlagen die Jusos jetzt eine Übergangslösung vor. Danach soll den Skatern und Skaterinnen der Stadt befristet erlaubt werden, das zur Zeit leer stehende Parkhaus im Zentrum Bad Segebergs nutzen zu dürfen. Der Sprecher des SPD-Nachwuchses: "Das Parkhaus war bei SkaterInnen schon immer beliebt. Jetzt, wo dort keine Autos mehr fahren dürfen, gäbe es auch mit der Verkehrssicherheit kein Problem". So könne man "zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen" und "aus dem Unvermögen der Stadtpolitik an anderer Stelle doch noch etwas Gutes machen". Die Kosten für den Neubau der Anlage schätzen die Jusos derweil auf bis zu 100.000 Euro. "Die Stadt hätte es sich", so Digulla, "lieber zwei Mal überlegen sollen, die alte Anlage abzureißen".