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Donnerstag, 15. Mai 2014, 13:46 Uhr

Sparkasse Südholstein erneut Stützungsfall

Infoarchiv Norderstedt | Die Sparkasse Südholstein befindet sich weiterhin auf Schlingerkurs. Zum wiederholten Male musste das öffentliche Kreditinstitut jetzt Kapitalbedarf im hohen, zweistelligen Millionenbereich eingestehen, Stützungszahlungen des schleswig-holsteinischen Sparkassen- und Giroverbandes (SGVSH) in Höhe von 30 Millionen Euro sind im Gespräch.

Vorstand Andreas Fohrmann mit einem großen Sparkassen-Symbol

Erst Anfang des Jahres kam Sanierer Andreas Fohrmann von der Sparkasse Chemnitz, schon sieht er sich Turbulenzen ausgesetzt (Foto: Sparkasse Südholstein)

Schon seit seiner Gründung aus mehreren Kreis- und Stadtsparkassen vor rund zehn Jahren leidet das als Anstalt öffentlichen Rechts verfasste Geldhaus an Hunderten fauler Kredite und dem Werteverfall seiner Anteile an der maroden HSH Nordbank. Bereits 2009 war die Sparkasse Südholstein deshalb auf Stützungszahlungen in einer Größenordnung von 100 Millionen Euro angewiesen – je zur Hälfte bereitgestellt vom SGVSH und einer Holding der Hamburger Sparkasse.

Nach der Abschreibung von etwa 40 Millionen Euro auf Beteiligungen im Jahre 2012 folgte nur ein Jahr später der nächste Stützungsfall: Um die im EU-Bankenabkommen „Basel II“ verankerte Kernkapitalquote von 8,5 Prozent erfüllen zu können, benötigte die Sparkasse weitere 60 Millionen Euro, honorierte die Hilfszahlungen mit einem umfangreichen Filial- und Arbeitsplatzabbau. Und mit einem erneuten Wechsel an der Spitze: Nachdem im September 2009 schon Mario Porten seinen Posten - quasi über Nacht - hatte räumen müssen, sprang im vergangenen Jahr auch Nachfolger Ralph Schmieder über die Krisen-Klinge: Dabei hatte es anfangs noch geheißen, der Norderstedter trete hinter einem neuen Sanierer lediglich in die zweite Reihe zurück. Wenig später dann die Entscheidung: Schmieder "verlässt" das Geldhaus zum September 2014 ganz - "muss verlassen" wäre wohl die treffendere Formulierung.

Derweil versucht Sprecherin Imke Gernand auch in der aktuellen Krise, die Brisanz des Kapitalbedarfs herunterzureden, erwähnt erneut „Basel III“ und spricht von einer „langfristigen Stabilisierung“ des Institutes. Tatsächlich aber werden die Kunden in Südholstein langsam unruhig, auch wenn das Sicherungs- und Haftungssystem der Sparkassen einen Verfall von Einlagen fast unmöglich macht.