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Sonntag, 27. September 2009, 9:00 Uhr
Stasi-Methoden bei Kik: Wie teuer ist billig?
Infoarchiv Norderstedt | In 49.000 Fällen hat der Textil-Discounter Kik in den letzten eineinhalb Jahren hinter seinen Mitarbeitern in Deutschland hergeschnüffelt, diese Zahl veröffentlichte jetzt Spiegel-Online. Demnach forderte das alleine in Norderstedt mit drei Filialen vertretene Unternehmen bei der Auskunftsdatei Creditreform flächendeckend Informationen über die Bonität seiner Beschäftigten an.
Von dieser Praxis sollen sogar Bewerber betroffen gewesen sein, die damit schon vor ihrer Einstellung "gläsern" wurden. Doch neben massiven Verstößen gegen Datenschutzbestimmungen und die informelle Selbstbestimmung leiden Angestellte bei Kik und dessen Schwesterunternehmen Tedi laut Spiegel auch an unerträglichen Arbeitsbedingungen: So berichteten MitarbeiterInnen über Verhöre durch Vorgesetzte, unbezahlte nächtliche Überstunden und psychische Zermürbung. Dazu kommen direkt gesundheitsschädliche Rahmenbedingungen: Unternehmensboss Stefan Heinig verzichtet kostenbedingt auf Klimaanlagen in seinen Filialen und verkauft regelmäßig Produkte, die im Verdacht stehen, giftige Chemikalien zu enthalten. Da wird auch schon mal morgens durch das Kassensystem gewarnt, die Mitarbeiter müssten "sofort" diese oder jene Ware entsorgen - "zwingend außerhalb ihrer Filiale". Im Fall von mangelhaftem Tierfutter kam auch schon mal die Begründung für solcherlei Anweisungen: "Weil wir mit Kontrollen rechnen müssen". Hergestellt wird der Kik-Ramsch - wen wundert es noch - in Bangladesch, wo die Näherinnen umgerechnet 25 Euro monatlich verdienen - für 10 bis 16 Stunden Arbeit an sechs Werktagen in Fabriken ohne Trinkwasser.