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Sonntag, 8. Mai 2011, 18:53 Uhr

65% sagen "Tschüß" zum Bürgermeister

Sünwoldt abgewählt

Infoarchiv Norderstedt | Nun ist es amtlich: Der umstrittene Kaltenkirchener Bürgermeister Stefan Sünwoldt (SPD) ist von den BürgerInnen der Stadt mit deutlicher Mehrheit abgewählt worden. Bereits seit Monaten ist der 50jährige abgesetzt, mehr als 300 Interessierte hatten am 18. Februar die entscheidende Sitzung der Kaltenkirchener Stadtvertretung verfolgt.

Stefan Sünwoldt mit Kaki-Wappen (Foto: stefan-suenwoldt.de)

Stefan Sünwoldt mit Kaki-Wappen (Foto: stefan-suenwoldt.de)

Mit ihren 19 Stimmen brachten damals CDU und FDP das Abwahlverfahren in Gang, und auch erst nach einigem Hin und Her sprachen sich die 6 SPD-StadtvertreterInnen für Parteifreund und Bürgermeister Stefan Sünwoldt aus. Der hatte zuvor nur wenige Gelegenheiten ausgelassen, um sich mit den rauflustigen Fraktionschefs Kurt Barkowsky (CDU) und Eberhard Bohn (FDP) anzulegen. Außerdem gab Sünwoldt bei wichtigen städtebaulichen Entscheidungen eine eher unglückliche Figur ab. So ist das Investoren-Chaos um das Bahnhofsviertel der Stadt auch durch eine allzu lasche Verhandlungsstrategie des Bürgermeisters möglich geworden: Nachdem sich Sünwoldt mehrfach gegen Kritik am israelischen GAZIT-Konzern verwahrt- und dem Investor sein Vertrauen ausgesprochen hatte, zog der sich schließlich über Nacht von dem Bauprojekt zurück. Seitdem verfügt Kaltenkirchen über einen nigelnagelneuen AKN-Bahnhof in einer quadratkilometergroßen Einöde.

Die heutige Abstimmung über die Abwahl Sünwoldts erwies sich dann auch als Formsache: 64,8% der WählerInnen sprachen sich gegen den Sozialdemokraten aus, nur 35,2% hielten zu ihrem Bürgermeister. Nicht in einem einzigen der 15 Wahllokale der Stadt konnte Sünwoldt die Mehrheit der WählerInnen hinter sich bringen - eine klare Entscheidung. Erstaunlich nur die geringe Wahlbeteiligung: Nicht einmal 37% der KaltenkirchenerInnen gaben heute ihre Stimme ab, obwohl die Arbeit des Bürgermeisters seit Monaten Hauptthema in der Stadt ist.