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Montag, 26. Oktober 2009, 12:00 Uhr
Ulzburg führungslos
Infoarchiv Norderstedt | Der "ewige Bürgermeister" ist nicht mehr. Zur Überraschung der versammelten Kommunalpolitik tritt der seit 21 Jahren amtierende Ulzburger Verwaltungschef Volker Dornquast schon morgen seinen Dienst als Staatssekretär im Kieler Innenministerium unter dem designierten Vorgesetzten Klaus Schlie (CDU) an.
Dornquast war in Henstedt-Ulzburg Zeit seiner Tätigkeit umstritten: Immer wieder wurde ihm vorgeworfen, das unter seiner Führung auf 26.000 Einwohner angewachsene Dorf wie einen Hofstaat zu führen, außerdem galt die Gemeinde lange als Ort sozialer Kälte. So ließ der Bürgermeister den inzwischen pensionierten Sozialamtsleiter Raymond Böge stets gewähren, wenn der mal wieder bemüht war, mit allerlei Schikanen dafür zu sorgen, dass die Zahl der Sozialhilfeempfänger in der Gemeinde kreisweit am niedriegsten liegt. Als einer der ersten Gemeindechefs des Landes zwang der 58jährige Anfang der 90er Jahre Asylbewerber zu "gemeinnütziger Arbeit" - ein Modell, dass später auch auf Sozialhilfeempfänger ausgeweitet wurde und Vorläufer der heutigen 1-Euro-Jobs ist. Landesweit in die Schlagzeilen geriet der Bürgermeister gleich mehrfach, weil er in den 90er Jahren regelmäßig an einem Aufmarsch von Feuerwehr, Bundeswehr und CDU-Granden teilgenommen hat, der anlässlich des Volkstrauertages auf einem ehemaligen NS-Marschgelände am Beckersberg stattfand - umrahmt von alten Steinen mit Runen und NS-Parolen. Zudem wird dem streitbaren Christdemokraten vorgeworfen, in der Gemeinde die Bildung einträglicher Seilschaften zwischen der CDU und örtlichen Unternehmern geduldet- oder erst möglich gemacht zu haben. Mit seinem Wechsel nach Kiel kehrt Volker Dornquast übrigens an eine alte Wirkungsstätte zurück: Bevor er 1988 das Amt des Ulzburger Bürgermeisters annahm, war er ebenfalls für das Innenministerium tätig - für die Regierung Uwe Barschel.