+ + + ARCHIVIERTER INHALT + + +

Diese Seite kommt aus unserem Archiv und enthält möglicherweise Informationen, die nicht mehr aktuell sind. Bitte beachten Sie das Veröffentlichungsdatum dieser Seite.

Mittwoch, 7. November 2012, 14:25 Uhr

Einstimmiges Ergebnis im Ausschuss

Umlaufsperren auf Norderstedts Radwegen werden abmontiert

Umlaufsperren auf dem Weg zwischen Moorbekstraße und Ulzburger Straße

Kein Durchkommen: Umlaufsperre zwischen Moorbekstraße und "Ulze" (Foto: DIE LINKE)

Infoarchiv Norderstedt | Mit Freude hat DIE LINKE die Entscheidung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Verkehr zur Kenntnis genommen, nach der alle sogenannten „Umlaufgitter“ in Norderstedt bis Ende 2013 zurück- oder umgebaut werden.

Umlaufgitter am Friedrichsgaber Weg, Höhe AKN-Querung

"Radler-Schikane" deluxe: Umlaufgitter am Friedrichsgaber Weg, Höhe AKN-Querung (Foto: DIE LINKE)

Als „Umlaufgitter“ bezeichnet man Hindernisse, die vorzugsweise an der Einmündung von Rad- und Fußwegen in stark befahrene Straßen installiert sind. Ursprünglich als Schutz für die schwächeren Verkehrsteilnehmer gedacht, gelten die Gitter heute ihrerseits als unfallträchtig. Weil sie außerdem ein erhebliches Hindernis für den Radverkehr sind, kennt man sie inzwischen auch unter dem Namen „Radler-Schikanen“.

Nachdem der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) seit Jahren erfolglos den Rückbau der Umlaufgitter gefordert hat, griff jetzt DIE LINKE das Thema auf und brachte einen entsprechenden Antrag in den Ausschuss ein. Demnach muss die Stadtverwaltung sämtliche Umlaufsperren auf ihre Notwendigkeit hin überprüfen. Alle Gitter, die begründbar als zwingend notwendig erachtet werden, zum Beispiel im Rahmen der Schulwegsicherung, müssen bis Ende 2013 gemäß dem Stand der Technik umgebaut, der Rest abmontiert werden. Zieht man Erfahrungen aus anderen Städten zu Rate, dürfte das den Rückbau der meisten Umlaufsperren bedeuten. Das Gros der verbleibenden Gitter hingegen muss weiter von dem querenden Straßen entfernt aufgestellt - und mit größeren Abständen der Gitter zueinander installiert werden.

Dass der Ausschuss seine Entscheidung einstimmig traf, sieht LINKEN-Verkehrspolitiker Dr. Norbert Pranzas einerseits als Beleg für die Notwendigkeit dafür, „die Radler-Schikanen endlich abzubauen“, aber auch als Zeichen einer „neuen, verkehrspolitischen Kompetenz“ des Gremiums. Pranzas: „Offenbar werden die Potentiale des Radverkehrs inzwischen von allen Fraktionen anerkannt. Mit dem Um- und Rückbau der Umlaufgitter konnten wir einen bedeutenden Schritt zur Ausweitung des Radverkehrs in Norderstedt tun.“

Während die Stadtverwaltung für die nächsten Jahre eine Erhöhung des Radverkehrsanteils von 19 auf 22 Prozent anstrebt, gehen Pranzas und DIE LINKE davon aus, dass in Norderstedt zukünftig bis zu 35% aller Strecken mit dem Rad absolviert werden könnten. Verschiedene Städte in den Niederlanden hätten zuletzt solche Werte erreicht, die dänische Metropole Kopenhagen bewege sich sogar auf einen Radverkehrsanteil von 50% zu.

Für die Norderstedter LINKE ist der Rückbau von Fahrrad-Hindernissen wie Gitter, Poller und Kantsteine der erste Schritt eines dreiteiligen Konzepts zum Ausbau des Radverkehrs in der Stadt. In einer zweiten Welle will die Partei das bestehende Fahrradleihsystem auf alle wichtigen Verkehrsknoten ausweiten, dort sichere Stellplätze schaffen und den Radverkehr vermehrt auf die Straße bringen. Bis 2020 soll dann ein Netz von Radschnellwegen konzipiert werden, dass die Stadt sowohl in Ost-West-, als auch in Nord-Süd-Richtung durchzieht. „Unterm Strich“, so Norbert Pranzas mit Blick auf die Finanzierung, „sind alle diese Maßnahmen zusammen immer noch billiger, als ein großes Autoverkehrs-Projekt.“

Veröffentlicht in Verkehr mit den Schlagworten DIE LINKE, Norbert Pranzas, Norderstedt, Radverkehr