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Montag, 1. August 2011, 20:40 Uhr

Norderstedter Beratungsstelle vor dem Aus

Verbraucherzentrale in Bedrängnis

Infoarchiv Norderstedt | Knapp 60.000 Euro weniger soll die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein nach dem Willen der Landesregierung für das Jahr 2012 erhalten, nach einem Bericht der Norderstedter Zeitung (NZ) würde das unter anderem das Aus für die Beratungsstelle in Norderstedt bedeuten. Nicht nur der Seniorenbeirat ist alarmiert.

Die Beratungsstelle in der Rathausallee

Die Beratungsstelle in der Rathausallee (Foto: verbraucherzentrale-sh.de)

Mehr als 11.000 Menschen haben das hiesige Büro der Verbraucherzentrale im Jahr 2010 aufgesucht - eine beeindruckende Zahl, die zudem beständig steigt. Ob nun Betrügereien, Tücken in Kaufverträgen, die Beschaffenheit von Lebensmitteln, oder eben Fragen in Sachen Pflege und medizinische Versorgung, eine unabhängige und zudem bezahlbare Beratung ist dieser Tage wichtig. Auch deshalb hat der Norderstedter Seniorenbeirat nun die Inititative ergriffen, um für den Erhalt der Beratungsstelle in der Rathausallee zu kämpfen. Zu diesem Zweck informierte das Gremium laut Sprecher Hans Jeenicke nun KommunalpolitikerInnen, Stadtpräsidentin Kathrin Oehme (CDU) und Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote (CDU) über die Lage und forderte in einem Brief an die zuständige Ministerin Juliane Rumpf (CDU, Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Ländlichen Raum) den Erhalt der Norderstedter Verbraucherzentrale.

Ohnehin sind die Wege weit geworden, seit die SPD-geführte Landesregierung unter Heide Simonis 2003 satte 13 von 18 Beratungsstellen geschlossen hat. Neben Norderstedt findet man die Verbraucherzentrale seitdem nur noch in der Landeshauptstadt, in Lübeck, Flensburg und Heide, dazu kommen Büros in denen ausschließlich Energieberatungen angeboten werden. Drei MitarbeiterInnen hat die Beratungsstelle in der Rathausallee, unter Leitung von Iris Buschmann sollen hier vor allem Fragen zum Energieverbrauch, Baufinanzierung und Altersvorsorge aufgelaufen sein, außerdem engagierte sich die Verbraucherzentrale laut NZ in der Auseinandersetzung zwischen sogenannten "Gasrebellen" und den Norderstedter Stadtwerken.

Im aktuellen schleswig-holsteinischen Haushalt für das Jahr 2012 stehen den in einem gemeinnützigen Verein organisierten Verbraucherschützern nur noch knapp 700.000 Euro zur Verfügung, 58.600 Euro weniger als im Vorjahr. Außerdem werden wohl zusätzlich Projektmittel gestrichen - in etwa der gleichen Höhe.