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Montag, 7. September 2009, 23:00 Uhr

Weihnachten und Ostern für die Feuerwehr

Infoarchiv Norderstedt |  Der Norderstedter Hauptausschuss wird sich auf seinen kommenden Sitzungen gleich mit einem ganzen Ausgabenpaket für die Norderstedter Feuerwehr beschäftigen (müssen), das beschloss die Kommunalpolitik Ende August. Zuvor hatte das Amt für Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz Konzepte für Fahrzeugkauf, Ausstattung der Wehren, benötigtes Personal, Ausbildung und sogenannte "Großschadenslagen" vorgelegt - die allesamt massive Mehrausgaben beinhalten. Geht es beispielsweise nach dem Fahrzeugkonzept der Rettungskräfte, würde die Stadt bis ins Jahr 2020 insgesamt 5,6 Millionen Euro alleine für die Anschaffung neuer Fahrzeuge ausgeben. Weniger überraschend der Gedanke, eine zusätzliche Feuerwache in Norderstedt-Mitte zu bauen: Dort war es zuletzt mehrfach zu Problemen gekommen, Brände von den bisherigen Wachen aus in der vorgeschriebenen Mindestzeit in ausreichender Stärke zu erreichen. Erstaunen hingegen löst der Vorschlag im Ausstattungs- und Raumkonzept aus, die gerade erst fertiggestellte Feuerwache Harksheide zu erweitern und die vor etwa 10 Jahren errichtete Feuerwache Friedrichsgabe umzubauen. Doch damit nicht genug: Amtsleiter Joachim Seyferth regt an, an den Standorten Friedrichsgabe, Garstedt und Glashütte in Wehrnähe "Flächen für die Schaffung von Wohnraum für Feuerwehreinsatzkräfte (Betriebswohnungen) zu sichern" und dort "bei Bedarf Gebäude zu errichten". Auch mit dem aktuellen Personalkonzept macht Seyferth keine halben Sachen: Alleine sechs zusätzliche Stellen "zur Unterstützung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte" sollen geschaffen werden, außerdem eine nicht genannte Zahl von Stellen zur "administrativen Unterstützung der Ortswehrführungen" und Unterstützung durch Sozialpädagogen für die "Integration Jungendlicher in die Ortswehren". Überraschend auch der Vorstoß, ein Gefahrenabwehrzentrum und darin enthalten Räumlichkeiten für Evakuierte bei "Großschadenslagen" zu schaffen, wobei unter dem Rathaus bereits ein Atombunker vor sich hinfault. Um die Sache rund zu machen, denkt die Feuerwehr noch an "Verfügungsmittel zur Regulierung von sozialen Härtefällen". Nun macht die Norderstedter Feuerwehr - zumindest von außen betrachtet - eine ganz hervorragende Arbeit und wird bislang überwiegend ehrenamtlich bestritten, angesichts der genannten Konzepte bleibt aber zumindest eine Frage im Raum: Hatte die Feuerwehr bisher derart große Probleme, ihren Rettungsauftrag zu erfüllen? Wenn ja, ist das der Öffentlichkeit vollständig verborgen geblieben. Wenn nein: Wozu dann eine derartige Ausgabensteigerung?

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