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Montag, 25. Juli 2011, 10:29 Uhr
Zwei FDP-KandidatInnen ohne Rückendeckung ihrer Partei
Weiter Ränkespielchen in Kaltenkirchen
Infoarchiv Norderstedt | Kommunalpolitik bizarr: Neben dem eben abgewählten (!) Stefan Sünwoldt (SPD) haben mittlerweile auch Elke Adomeit (wir berichteten) und Torven Hartz (beide FDP) ihre Bereitschaft bekundet, für das Kaltenkirchender Bürgermeisteramt zu kandidieren. Das Kuriosum: Keine(r) der drei hat die Rückendeckung der eigenen Partei. Die Rathaus-Parteien FDP, CDU und SPD suchen derweil fieberhaft nach einer möglichen gemeinsamen Kandidatur, um den Dauerzwist in der Stadt zu beenden, knapp zehn KandidatInnen soll es bislang geben.
"Acht ernsthafte Bewerbungen", berichtete etwa CDU-Fraktionschef Kurt Barkowsky vergangene Woche der Segeberger Zeitung, seien bei ihm eingegangen, drei davon - zwei Männer, eine Frau - halte er für fähig, das Bürgermeister-Amt auszufüllen. Die KandidatInnen Adomeit (fehlende Verwaltungserfahrung) und Hartz ("Das soll doch wohl ein Witz sein") treffen bei ihm hingegen nicht auf Begeisterung.
Hartz nach der Sünwoldt-Abwahl:
"Es ist geschafft. Kaltenkirchen hat sich für den Neuanfang entschieden. Eine schwierige Zeit geht damit zu Ende - damit ist nun ein guter Moment gekommen, mich einmal ganz herzlich zu bedanken. Mein allererster Dank geht an meine Familie: An meine Lebensgefährtin Ragna, ohne deren Unterstützung ich das nicht hätte durchstehen können. An meine Eltern und meinen Großvater, die mich den aufrechten Gang gelehrt und mir meine Werte vermittelt haben. Ohne dieses Rüstzeug hätte ich die Last der vergangenen Wochen ganz sicher nicht tragen können."
Auch in der Stadt fehlt es den beiden FDP-PolitikerInnen offenbar an Unterstützung, beide werden sogar offen angefeindet, weil sie kürzlich noch in vorderster Front am Abwahlverfahren gegen den umstrittenen Amtsvorgänger Stefan Sünwoldt beteiligt waren. Während gegen Adomeit mittlerweile ein Flugblatt mit der Aufschrift "Für die Abwahl - jetzt neue Bürgermeisterin. Nein Danke!" kursiert, wird Torven Hartz mit der Parole "Lieber Hartz IV als Hartz T" angegangen. Zumindest für ihn, der die Abwahl Sünwoldts wie eine persönliche Großtat feierte (siehe Kasten links), hat sich aber auch eine Art Unterstützergruppe gebildet, möglicherweise wegen seines Einsatzes für die BewohnerInnen eines "Problem-Hochhauses" in der Stadt.
Eines bleibt sicher: Die "Personalie Sünwoldt" hat Kaltenkirchen gespalten, wie kein anderes Thema der letzten Jahre. Während der abgewählte Bürgermeister samt kleiner Anhängerschaft trotz seiner deutlichen Abwahl davon ausgeht, dass er nur Opfer einer Intrige wurde und eigentlich die Mehrheit der KaltenkirchenerInnen hinter sich hat, zeigt sich seine Gegnerschaft im Konflikt mit dem Ex nach wie vor unversöhnlich. Das beide Seiten weiter auf sich einprügeln, wird nicht nur durch die jüngsten Flugblattaktionen deutlich, sondern auch durch gegenseitige Sticheleien und Schikanen: So gibt es Informationen, dass Sünwoldt-BefürworterInnen in einzelnen Lokalen nicht mehr bedient werden. Es scheint, als benötige die ganze Stadt eine Mediation - oder eben eine Bürgermeisterkandidatur über alle Parteigrenzen hinweg.