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Mittwoch, 13. Februar 2013, 17:01 Uhr
GALiN stellt Bedingungen für Ausbaupläne der Stadtwerke
Wie viele Rechenzentren braucht Norderstedt?
Infoarchiv Norderstedt | Für die von den Stadtwerken Norderstedt geplante Errichtung eines weiteren Rechenzentrums stellt die GALiN Mindestbedingungen.
Das aktuell noch im Bau befindliche Rechenzentrum und Bürogebäude (Ecke Ulzburger-Straße/Buchenweg) reicht nach Auffassung der Werkleitung nicht aus, um den steigenden Bedarf an Rechenzentrumskapazitäten zu befriedigen. Aus diesem Grunde wurde bereits im Vorbericht zum Wirtschaftsplan 2013 über einen beabsichtigen Neubau berichtet.
Anders als beim im Bau befindlichen Rechenzentrum soll diesmal allerdings ein externer Investor gesucht werden. Auf der letzten Sitzung des Stadtwerkeausschusses berichtete die Werkleitung erneut über die Entwicklung des Geschäftsfeldes „Rechenzentrumsdienstleitung“. Ein Konzeptentwurf sieht eine Investition von ca. 20 Millionen Euro vor. Im Rahmen einer Marktanfrage soll geprüft werden, ob ein externer Investor den Stadtwerken für eine Laufzeit von „mindestens 15 Jahren ein Gebäude mit entsprechender Qualität…zu einer wirtschaftlichen Miete zur Erbringung von Rechenzentrumsdienstleistungen als wirtschaftlicher Nutzung bereitstellt.“ Nach Ablauf des Miet-/Nutzungsvertrages soll das Rechenzentrum für „einen symbolischen Preis durch die Stadtwerke Norderstedt übernommen werden.“ Bis zum Herbst 2013 soll sowohl ein Grundstück als auch ein Investor gefunden sein. Gemäß der Mitteilungsvorlage der Werkleitung wird parallel dazu der Vertrieb der Stadtwerke „den Bedarf des Marktes an der zum Angebot stehenden Rechenzentrumsqualität verifizieren, d.h. entsprechende Verträge mit Kunden akquirieren.“ Beschlüsse sind derzeit noch nicht gefasst. Diese sind erst möglich, wenn die genannten Vorarbeiten abgeschlossen sind.
Im Vorfeld macht die GALiN schon einmal deutlich, dass zwei Mindestbedingungen erfüllt sein müssen, um Entscheidungen treffen zu können: „Das Projekt wird ausführlich im Ausschuss dargestellt, ein Geschäftserfolg ohne weitere Kreditaufnahme für die Stadtwerke muss nachvollziehbar sein.“ Grundsätzlich kritisiert die GALIN seit vielen Jahren die starke Bindung von städtischem und Fremdkapital rund um die Telekommunikation. Nicht zuletzt um diesem Kritikpunkt zuvorzukommen, verhandele die Werkleitung für das neue Zentrum mit einem Investor, der das neue Gebäude auf einem Grundstück errichten würde, das aber in städtischem Besitz verbleibt. Dazu erwartet die GALiN Fraktion eine wirtschaftliche Gegenüberstellung von Eigenbau und Leasing.
Als zweite Voraussetzung erwartet die GALiN Fraktion, dass sich innerhalb des Geschäftsbereiches Gebäudemanagement der Schwerpunkt nicht weiter zu den Rechenzentren verschiebt. Der Anteil des Gebäudemanagements sowohl für kommunale Einrichtungen (wie z.B. Schulen) als auch private Haushalte soll - nicht zuletzt nach der letzten Strompreiserhöhung - vorangetrieben werden. Die GALiN erwartet aktive Beratungsangebote zum Energiesparen, sodass unter dem Strich die Kosten eines Privathaushaltes reduziert werden können. „Alle technischen Kommunikationshilfen sind daher nur Ergänzungen in der Interaktion von Mensch zu Mensch“ zitiert der energiepolitische Sprecher der GALiN Fraktion, Arne Lunding, aus dem Kapitel ‚Energiecoaching und Beratungscenter’ des Energiehandbuchs der Stadtwerke.