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Dienstag, 1. März 2011, 10:50 Uhr

749.000 € für Umbau von Becken und Sanitäranlagen

Wird das Naturbad Kiwittsmoor saniert?

Infoarchiv Norderstedt | Schon seit Jahren wird um eine Sanierung des in die Jahre gekommenen Naturbades Kiwittsmoor gerungen, jetzt scheint sie in greifbare Nähe zu kommen. Nachdem die Bürgerschaft bereits im Herbst entschieden hatte, insgesamt 749.000 Euro für Umbaumaßnahmen zur Verfügung zu stellen, lässt der Bezirk jetzt den Boden rund um das große Becken untersuchen, um die realen Kosten für einen Umbau zu beziffern.

 

Das große Becken des Naturbades.

Das große Becken des Naturbades (Foto: HTB 62)

Gegenüber dem Hamburger Abendblatt betonten Bezirksamtsleiter Wolfgang Kopitzsch und der zuständigen Behördenmitarbeiter Lars Dietrich zuvor noch einmal ihren Willen zum Erhalt des Kiwittsmoor-Bades. Weit über 280.000 Menschen würden in Hamburg-Nord leben, denen stünden nur fünf Bäder zur Verfügung. Außerdem wachse der Stadtteil Langenhorn durch Wohnungsbaumaßnahmen seit Jahren an und werde in nächster Zeit weiterhin Zuzüge junger Familien erleben, so Dietrich. Das Naturbad ist in städtischem Besitz, wird aber seit 1985 vom Sportverein HTB 62 gemietet und betrieben. Wegen der exklusiven Lage im naturbelassenen Bereich neben der Tweeltenbek wurde in den letzten Jahren mehrfach über eine Veräußerung zwecks Bau von Wohnungen des gehobenen Preissegments nachgedacht. Unter anderem wegen der großen Unterstützung des Bades aus der Nachbarschaft sind diese Überlegungen jedoch (vorerst) fallen gelassen worden.

Das Kiwittsmoor-Bad geht letztlich auf Planungen aus dem Jahr 1890 zurück, in Langenhorn eine Badeanstalt zu bauen. Die wurde zwar 1912 zunächst nahe des heutigen Gymnasiums am Foorthkamp errichtet, musste aber Ende der 20er Jahre wegen starker Verschlammung wieder geschlossen werden. "Erst" 1935 entstand schließlich das heutige Bad, und zwar im Rahmen einer sogenannten "Kraft-durch-Freude"-Aktion der Nazis. Auf der Homepage der Betreiber kann die von Klaus Bocklitz aufgearbeitete Geschichte des Bades übrigens unter "Legendär" vollständig nachgelesen werden.

Veröffentlicht in Soziales mit den Schlagworten Langenhorn, Naturbad Kiwittsmoor, Wolfgang Kopitzsch