+ + + ARCHIVIERTER INHALT + + +

Diese Seite kommt aus unserem Archiv und enthält möglicherweise Informationen, die nicht mehr aktuell sind. Bitte beachten Sie das Veröffentlichungsdatum dieser Seite.

Samstag, 30. August 2003, 2:00 Uhr

150 beim ZAUN-check

Justizbehörde dementiert Glasmoor-Schließung halbherzig

Info Archiv | Insbesondere der Auftritt der afrikanischen Musikgruppe "Angelina Akpovo & Yakawumbu" erhitzte die Emotionen vor und hinter dem Zaun. Immer wieder rief die Sängerin der Gruppe den Gefangenen zu, dass sie auf keinen Fall aufgeben dürften und immer ihre Hoffnung bewahren sollen. Den DemonstrantInnen sagte sie hingegen: "In unserem Kampf müssen wir einen klaren Kopf bewahren, darum trinken wir keinen Alkohol, sondern Wasser und Cola" und münzte diese Aufforderung gar noch in einen Song um.
Insbesondere während dieses Auftritts beteiligten sich auch die Gefangenen aktiv am Protest. Sie hängten zahlreiche spontan gemalte Transparente aus den vergitterten Fenstern, sangen die politischen Lieder lautstark mit und riefen Parolen. Auf einem Transparent war dabei zu lesen: "Ich will meine Tochter", auf einem anderen: "Help us ! We want our freedom !". Auch die nachfolgende Punkrock-Band "Schneller Autos Organisation" wandte sich mehrfach direkt an die Gefangenen und forderte sie auf, nicht aufzugeben.
Mit etwa 150 DemonstrantInnen beteiligten sich mehr Menschen an der Aktion, als zuletzt angenommen. Einerseits lief die Mobilisierung nicht gerade vorbildlich, auf der anderen Seite drohte auch das Wetter immer wieder in Dauerregen umzuschlagen, letztlich blieb es aber trocken.
Währenddessen hat die Hamburger Justizbehörde lauwarme Dementis zur Meldung von Glasmoorgruppe und Info Archiv abgesetzt, der Abschiebeknast Glasmoor würde zum Jahresende geschlossen. Zwar denke man darüber nach, entschieden sei aber noch nichts, ließ ein Pressesprecher in der Hamburger "taz" wissen. Die antirassistischen Organisationen gingen aber am Samstag weiterhin davon aus, dass ihre Informationen den tatsächlichen Planungen der Justizbehörde entsprechen.

Veröffentlicht in Flucht und Migration