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Freitag, 3. März 2006, 1:00 Uhr

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Weiter hohe Arbeitslosigkeit in der Region

Info Archiv Norderstedt | Die Zahlen sind anhaltend bedrückend. Auch wenn die Darstellung der Agentur für Arbeit Hoffnung vermitteln soll, stagnieren die Erwerbslosenzahlen tatsächlich auf extrem hohem Niveau. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass durch die Regelungen der arbeitnehmerfeindlichen Hartz-Gesetze alleine im Kreis Segeberg sicher weit mehr als einhundert Betroffene nicht mehr in die Statistik eingehen, obwohl sie unstrittig arbeitslos sind.
In der Stadt Norderstedt meldeten sich im Februar 416 Menschen arbeitssuchend, allerdings nahmen 427 Erwerbslose wieder eine Arbeit auf. Insgesamt 3.035 NorderstedterInnen sind derzeit ohne Arbeit, davon 426 Männer und Frauen über 55 Jahre. Alleine 1.124 Menschen gelten hier als "Langzeitarbeitslose", mehr als ein Drittel. In den meisten Orten des Kreises hat sich die Lage gegenüber dem Januar noch verschlechtert: So erhöhte sich kreisweit die Zahl der Arbeitslosen um 148 Betroffene auf jetzt 11.601, alleine in Bad Segeberg um 25 auf nun 940. Auch Kaltenkirchen verzeichnete mit plus 8 eine Steigerung, während das kleine Örtchen Bostedt gar 17 zusätzliche Erwerbslose vermelden musste (insgesamt 203).
Zwar freut sich Agentur-Leiter Kenntemich auch bei den offenen Stellen über eine deutliche Steigerung gegenüber dem Januar, doch selbst bei schnellster und effektivster Vermittlung sowie einer Trefferquote von 100% könnten auf Basis dieser "positiven" Zahlen nur knapp über 5% der Arbeitssuchenden überhaupt vermittelt werden.
Insbesondere die sogenannten Hartz-Gesetze werden von diesen Zahlen - einmal mehr - ad absurdum geführt: Der deutlich erhöhte Druck auf Betroffene, offene Stellen anzunehmen wird spätestens dann zum schlechten Treppenwitz, wenn überhaupt keine Stellen vorhanden sind. Knapp 26.000 Arbeitslose im Bereich der Agentur Elmshorn sollten im Februar letztlich "alles" dafür tun, um eine der 1.600 offenen Stellen zu erhalten. Wer dieses Affentheater nicht mitmacht, wird Opfer von Streichungen und sorgt schließlich auf diese Weise für die gewünschten Spareffekte. Vielleicht war aber auch nie etwas anderes gewollt.

Veröffentlicht in Soziales mit den Schlagworten Norderstedt